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Glasair-Convention auf dem Siegerland-Flughafen: „Gläserne“ Rennpferde zu Hause gebaut

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Die Dinger sehen eigentlich wie ganz normale Flugzeuge aus. Also, links und rechts je eine Tragfläche, Leitwerk hinten, Prop vorne, Cockpit für zwei Mann /oder Frau. Gut, diese Luftfahrzeuge sind etwas hochbeinig, aber ansonsten, wenn man einmal von den extrem dünnen Flügelprofilen absieht, auf den ersten Blick eigentlich nix Besonderes. Auf den zweiten allerdings schon. Für Außenstehende erst mal eine schnittig designte Sportmaschine wie jeder andere auch. Und doch haben es diese Brummer in sich. Da wären die verborgenen, inneren Werte, die diese Konstruktionen für anspruchsvolle Piloten so attraktiv machen.

 Glasair-Convention auf der Lipper Höhe: Piloten aus ganz Deutschland, aus England und Österreich waren zum Familientreffen auf den Siegerland-Flughafen gekommen. - Quelle: Sven Vollert
Glasair-Convention auf der Lipper Höhe: Piloten aus ganz Deutschland, aus England und Österreich waren zum Familientreffen auf den Siegerland-Flughafen gekommen. – Quelle: Sven Vollert

Ein knappes Dutzend davon hatten sich – Familientreffen – unlängst und von vielen Besuchern bestaunt für ein langes Wochenende auf dem Siegerland-Flughafen breit gemacht. Wir sprechen hier von Glasair-Flugzeugen, die, nomen est omen, tatsächlich aus Glas bestehen, wenn auch aus Fieberglas. Genauer gesagt aus in Vinylesterharz getränktem Fieberglas. Aus diesem „Holz“ sind andere Aero-Boliden auch geschnitzt.

Es gibt mehrere Besonderheiten, die diese himmlischen Kisten für sich reklamieren können. Da wäre einmal die Tatsache, dass es sich um sogenannte „Homebuild“-Flugzeuge handelt, wie man sie, auch wenn das nötige Kleingeld vorhanden sein sollte, eben nicht bei jedem Flugzeughersteller um die Ecke kaufen kann. Vor den Erfolg haben die Götter ja bekanntlich den Schweiß gesetzt. Und so ist es auch hier. Der künftige Eigner muss sich sein Vehikel selbst zusammen bauen, die Bauteile sind nur teilgefertigt. Das reduziert den potentiellen Interessenkreis schon mal vorn vornherein um die Fraktion der doppelten Linkshänder. Ein ambitioniertes Vorhaben braucht auch seine Zeit, ist nicht mal eben in vier fünf Wochen über die Bühne.

Die Glasair-Maschinen, insbesondnere die der Baureihen 2 und 3; sind echte Rennpferde der Lüfte mit werksseitig garantiertem Spaßfaktor. Diese waren es, die auf bei der Konferenz der Boliden auf Siegerland den Ton angaben.

 (Fast) ganz in Weiß in Reih' und Glied: alles Handarbeit und „homebuilded": Glasair-Flugzeuge sind Rennpferde der Lüfte mit großem Spaßfaktor. Sie werden aber nur als Bausätze angeboten. Nix für doppelte Linkshänder. - Quelle: Sven Vollert
(Fast) ganz in Weiß in Reih‘ und Glied: alles Handarbeit und „homebuilded“: Glasair-Flugzeuge sind Rennpferde der Lüfte mit großem Spaßfaktor. Sie werden aber nur als Bausätze angeboten. Nix für doppelte Linkshänder. – Quelle: Sven Vollert

Organisiert hatte dieses Treffen, zu dem Piloten aus ganz Deutschland, aus England und Österreich herbeigeeilt waren, Andy Brühl. Der Mann konnte schließlich einen Heimvorteil für sich reklamieren. Er bzw. die von ihm geflogene Glasair 3 sind auf „EDGS“ zu Hause. Wobei die Ziffer „3“ die Serie als auch die Pferdchen symbolisiert, die unter der Cowling wiehern. 300 PS scheuchen diesen rassigen weißen, wendigen Tiefdecker mit seinen gerade mal 7.1 Metern Spannweite auf bis zu 540 Stundenkilometer. Wenn der Mann auf die Tube drückt, können dem Passagier schon mal die Gesichtszüge entgleisen. Brühl ist auf vielen Flugtagen hierzulande ein gern gesehener und bestaunter Gast. Im vergangenen Jahr hatte man ihn auch auf der Airshow in Breitscheid erleben können. Und er ist, Ehrensache, selbstverständlich auch wieder in das Programm des großen Flughafentags am 4. September eingebunden.

Autor: Jürgen Heimann

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