Hilchenbach – Auch in diesem Jahr weht zum 10. März wieder eine farbenfrohe Fahne am Marktplatz, die nicht jeder Betrachter auf Anhieb zuordnen kann. Bereits zum elften Mal zeigt Hilchenbach am wichtigsten Gedenktag für den tibetischen Freiheitskampf Flagge für Tibet, einem Land ohne eigene Souveränität, seit es 1950/51 durch die Volksrepublik China besetzt wurde.
Für Tibet Flagge zu zeigen ist ein Bekenntnis zu globaler Verantwortung – auch in der Politik. Nelson Mandela sagte einmal: „Wer neutral bleibt angesichts von Unrecht, der stellt sich auf die Seite des Unterdrückers.“ Mehrere 100 Kommunen und Landkreise sind nicht neutral geblieben, sie sind der Bitte der TIBET INITIATIVE DEUTSCHLAND nachgekommen und zeigten im Jahr 2014 Flagge für Tibet.
Dabei geht es bei der Flaggenaktion nicht um „Unabhängigkeit für Tibet“, nicht um „Freiheit für Tibet“ – darüber zu entscheiden ist Sache des tibetischen Volkes. Es geht um das Recht der Tibeter, selbst gehört zu werden, die Zukunft ihres Volkes und ihres Landes selbst bestimmen und ein Leben in Würde führen zu können. Dieses Recht auf Selbstbestimmung wird auch China dem tibetischen Volkes nicht auf Dauer verweigern können. Heute leben mehr als 120.000 Tibeter im Exil. Seit dem 10. März 1959, als es in Lhasa, der tibetischen Hauptstadt, zu einem Aufstand gegen diese Besetzung kam, ist der 10. März weltweiter Gedenktag für Tibet.
Anlässlich seines Deutschland-Besuches im Juli 2005 hatte der Dalai Lama Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab empfangen und Hilchenbach für die erstmalige Unterstützung Tibets gedankt. Hans-Peter Hasenstab hatte bei diesem Treffen zugesagt, auch in Zukunft wieder „Flagge zu zeigen“ und Aktionen, die das Recht des tibetischen Volkes auf Selbstbestimmung einfordern, zu unterstützen!
Diese Zusage erfüllt Hans-Peter Hasenstab seitdem und Hilchenbach reiht sich auch 2015 wieder ein in eine immer größere werdende Gruppe von Städten, Gemeinden und Kreisen in Deutschland.
Das Hissen der Flagge geschieht aus Solidarität mit dem gewaltlosen Widerstand der Tibeter gegen die chinesische Besatzungspolitik. Gestützt wird diese Politik durch die Person des Dalai Lama, der als geistliches und weltliches Oberhaupt des tibetischen Volkes eine weltweit geachtete Symbolfigur für ein Streben nach Gewaltlosigkeit und Frieden ist und dafür in Deutschland unter anderem mit dem hessischen Friedenspreis ausgezeichnet wurde.
Für Hans-Peter Hasenstab ist Tibet spätestens seit dem persönlichen Kontakt mit dem Dalai Lama eine Herzensangelegenheit: „Seit dem Treffen stehe ich noch überzeugter dafür ein, mit der kleinen Geste des Hissens der Tibet-Fahne unsere Sympathie und volle Unterstützung zur Wiedererlangung der Souveränität seines Volkes und der Bestätigung seiner gewaltlosen Politik auszudrücken.“
Der Bürgermeister sieht aber auch einen wichtigen Nebeneffekt des jährlichen „Flagge zeigen“: „Dies ist eine Gelegenheit für uns alle, den Wert der Souveränität für unser eigenes Volk immer wieder neu schätzen zu lernen. Tibet ist dabei nur ein Beispiel für viele Völker, die unsere Unterstützung verdienen.“
Die Flagge Tibets wird daher nicht nur am Gedenktag, sondern bis zum Dienstag, den 17. März, am Hilchenbacher Marktplatz gehisst bleiben.
Mehr zur Aktion „Flagge zeigen“ erfahren Interessierte von der Tibet Initiative Deutschland im Internet unter www.tibet-flagge.de.