Siegen-Wittgenstein – Das Impfzentrum für den Kreis Siegen-Wittgenstein ist fertig! Am Mittwochnachmittag hat Landrat Andreas Müller das Zentrum in dem ehemaligen „Bauking“-Gebäude in Siegen-Eiserfeld vorgestellt. Die Umbauarbeiten hatten am 5. Dezember begonnen. Seither wurde jeden Tag von morgens bis in die Abendstunden gearbeitet. Auch an den Wochenenden.
„Viele Gewerke waren zu erledigen“ berichtete der Landrat: Malerarbeiten, Trockenbau, Boden verlegen, Elektronik und Netzwerktechnik installieren, Folierung und Kennzeichnung, Messebau, Einrichtung, IT-Anschlüsse herstellen, ein Notstrommanagement installieren, Sicherungsmaßnahmen vornehmen. Die Zuwegungen zum Gebäude mussten verändert und Beschilderungen angebracht werden. Anmeldung, Wartebereiche und Impfstraßen wurden eingerichtet.
„Jetzt können wir hier sechs Impfstraßen gleichzeitig fahren. Das würde bis zu 1.500 Impfungen pro Tag ermöglichen. Allerdings wird es langsam anfangen, zumal in der ersten Phase primär mobile Teams z.B. in Altenpflegeeinrichtungen unterwegs sein werden, um dort hoch gefährdete Personen zu impfen“, so der Landrat. Sein Fazit: „Wir stehen auf jeden Fall in den Startlöchern! Jetzt muss nur noch der Impfstoff kommen. Dann legen wir los!“
Welche Personengruppen sich ab wann zur Impfung anmelden können, wird über die Medien bekannt gegeben. Die Terminvergabe soll dann über die Hotline 116 117 erfolgen. Zunächst werden Menschen aus Risikogruppen die Chance zur Impfung erhalten.
Müller rief auch noch einmal in Erinnerung, warum der Kreis gerade diesen Ort für das Impfzentrum ausgewählt hat: „1.300 Quadratmeter komplett barrierefrei, kostenlose Parkplätze, gut mit Bus und Bahn zu erreichen“, erläuterte der Landrat und kündigte an: „Die VWS werden die Bushaltestelle ‚Siegboot‘ in ‚Siegboot / Impfzentrum Siegen-Wittgenstein‘ umbenennen – mit entsprechenden Ansagen im Bus. Damit auch Ortsunkundige wissen, wo sie aussteigen müssen“. Die Haltstelle wird von den Linien R22, C100 und C101 angefahren.
Ein weiterer wesentlicher Punkt, der für den ehemaligen Baumarkt sprach: Die Dauer des Mietvertrages. Der ist auf ein Jahr ausgelegt – mit Verlängerungsoption. „Wir haben uns bewusst gegen Veranstaltungsorte oder Sporthallen entschieden. Denn ich hoffe sehr, dass die schon längst wieder regulär genutzt werden können, wenn das Impfzentrum dann vermutlich auch immer noch gebraucht wird. Wir sind dann auf jeden Fall niemandem im Weg“, betont Andreas Müller.
Gemeinsam mit dem Landrat haben Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung das Impfzentrum vorgestellt. Denn während der Kreis für alle organisatorischen und nicht-medizinischen Angelegenheiten des Impfzentrums zuständig ist, organisiert die Kassenärztliche Vereinigung die eigentliche Impfung. Über 100 Freiwillige haben sich bereits angemeldet und wollen mithelfen, berichtete Dr. med. Martin Junker, Leiter der Bezirksstelle Lüdenscheid der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die auch für Siegen-Wittgenstein zuständig ist.
Medizinischer Leiter des Impfzentrums ist Dr. Thomas Gehrke, ehemaliger Chefarzt des Kreisklinikums. Für den nicht-medizinischen Bereich des Kreises übernimmt Christine Domnick die Leitung. Sie hatte im Frühjahr auch die Instandsetzung des Kredenbacher Krankenhauses als Ausweichkrankenhaus gemanagt.
„Beim Aufbau dieses Impfzentrums haben viele Hand in Hand zusammengearbeitet“, betonte Landrat Andreas Müller. Sein herzlicher Dank galt der Kreiseinsatzleitung unter der Leitung von Kreisbrandmeister Bernd Schneider, den Feuerwehren, dem THW, dem DRK, den Maltesern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung, allen beteiligten Baufirmen und der Kassenärztlichen Vereinigung.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein