Kreuztal – Renate Hendricks, schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion NRW, besuchte jetzt auf Initiative und in Begleitung des Landtagsabgeordneten Falk Heinrichs die Friedrich von Bodelschwingh-Grundschule in Buschhütten. Außerdem konnten Schulleiterin Claudia Gawrosch und ihre Vertreterin Susanne Merkelbach Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß begrüßen.
Die drei SPD-Politiker nutzten die Gelegenheit, in zwei jeweils jahrgangsstufenübergreifenden Klassen am inklusiven Unterricht teilzunehmen. Die Friedrich von Bodelschwingh-Grundschule ist in unserer Region ein Vorreiter für die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung. Gemeinsamer Unterricht wird hier bereits seit 1996 erteilt, wie Schulleiterin Claudia Gawrosch betonte. Derzeit besuchen 28 Kinder mit attestiertem sonderpädagogischen Förderbedarf die Schule, die über insgesamt 186 Schülerinnen und Schüler verfügt.
Renate Hendricks (SPD-MdL) zeigte sich nach dem Unterrichtserlebnis begeistert: „Besonders beeindruckt hat mich das hohe Maß an Disziplin der Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Lerngruppen. Auch daran wird deutlich, dass diese Schule bereits über viel Erfahrung auf dem Gebiet des inklusiven Unterrichts verfügt und dafür in den zurückliegenden Jahren ein gutes und tragfähiges Konzept entwickelt hat.“
Claudia Gawrosch und Susanne Merkelbach hoben hervor, dass starke Teamstrukturen innerhalb des Kollegiums „ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg“ seien. Absprachen würden stets eingehalten und der Zusammenhalt sei stark ausgeprägt. Probleme bereite allerdings die relativ hohe Fluktuation bei den Lehrerinnen und Lehrern. So gibt es an der Schule zurzeit mehrere Lehrkräfte auf der Basis von Vertretungsstellen. Darunter leide mitunter die wünschenswerte Kontinuität bei den pädagogischen Bezugspersonen der Kinder.
Die Gesprächspartner waren sich einig, dass weiter konsequent an einer Verbesserung der Gelingensbedingungen für den integrativen Unterricht gearbeitet werden muss, auch dass insoweit insbesondere auf Ebene der weiterführenden Schulen (der Sekundarstufen 1 und 2) noch ganz erheblicher Handlungsbedarf besteht. Sonderpädagogin Susanne Merkelbach berichtete, dass es teilweise schwierig sei, geeignete Anschlussschulen für die Kinder mit Behinderung zu finden.
Renate Hendricks plädierte dafür, in den Kommunen verstärkt Schwerpunktschulen für den inklusiven Unterricht einzurichten. „Es wird nicht anders gehen, als die vorhandenen Ressourcen, die leider nicht unbegrenzt sind, auf jeweils bestimmte Schulen innerhalb eines Einzugsgebiets zu konzentrieren“, so die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Falk Heinrichs fügte hinzu: „Auch verfügen die kommunalen Schulträger trotz staatlicher Unterstützung nicht über die finanziellen Mittel, um gleich all ihre Schulen barrierefrei gestalten zu können. Schon aus diesem Grunde müssen Schwerpunkte gesetzt werden.“
Renate Hendricks, Falk Heinrichs und Bürgermeister Walter Kiß äußerten sich hoch erfreut, dass die Friedrich von Bodelschwingh-Grundschule zu den mittlerweile nur noch 14 Schulen gehört, die sich weiterhin im Rennen um den Deutschen Schulpreis 2016 befinden, der im Juni in Berlin verliehen wird. „Wir drücken der engagierten Schulgemeinschaft fest die Daumen, dass sie mit einem Preis in den Händen aus Berlin zurückkehren wird“, erklärten die drei Politiker unisono.