Siegen auf viereinhalb Quadratmetern Leinwand
Siegen – Die Wahrzeichen der Stadt Siegen sind nicht nur in der Realität wahre Blickfänger, sondern wecken auch im Diakonie Klinikum Jung-Stilling das Interesse von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern. Direkt vor der Krankenhaus-Cafeteria ragen Nikolaikirche, Apollo-Theater, Hübbelbummler und Monte Schlacko von den Wänden empor – allerdings in bildlicher Form, auf viereinhalb Quadratmetern Leinwand.
Besonders ist an diesem Kunstwerk nicht nur die Größe. Vor allem seine Schöpfer machen das Werk einzigartig: Psychisch beeinträchtigte Menschen des Ambulant Betreuten Wohnens haben das Bild während eines Kunstprojekts der Diakonie Sozialdienste gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus der Region gemalt. Geleitet wurde das Projekt von Barbara Quast und Ilona Weber. Beide Frauen sind künstlerisch tätig, Quast ist darüber hinaus Mitarbeiterin des Ambulant Betreuten Wohnens der Diakonie Sozialdienste.
Mehr als zwei Monate lang trafen sich die psychisch kranken Menschen mehrmals in der Woche mit den beteiligten Kindern und Jugendlichen, um an dem Bild zu arbeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In leuchtenden Farben fallen Schriftzug und Wahrzeichen der Stadt nicht nur direkt ins Auge, sondern lassen auch die Liebe zum Detail erkennen.
Bei einer Vernissage zur Vorstellung des Gemäldes bekamen die Projektteilnehmer viel Anerkennung – und das nicht zuletzt durch den feierlichen Rahmen mit Gesang und Gästen. So begleiteten die Hauptdarsteller des Vereins Musical!Kultur Daaden die Veranstaltung mit Liedern aus der aktuellen Produktion von „Die drei Musketiere“. Klinik-Geschäftsführer Hubert Becher, der Ärztliche Direktor Professor Berthold Hell sowie Sozialdienste-Geschäftsführer Daniel Imhäuser richteten lobende Worte an die Künstler: „Mit diesem Bild erfreuen wir täglich viele Menschen“, sagte Becher. Imhäuser betonte, wie wichtig das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ist und kündigte bereits das nächste künstlerische Projekt für den Herbst an.
Ziel des gemeinsamen Malens ist, das normale Leben in den Vordergrund zu stellen und nicht die psychische Krankheit. „Wir möchten unseren Klienten ermöglichen, für eine gewisse Zeit aus dem Alltag auszubrechen und die Krankheit zu vergessen“, erklärte Barbara Quast. Das sei gelungen. Vor allem die Klienten sind stolz, dass ihr Werk nun im Diakonie Klinikum Jung-Stilling zu sehen ist. Hat doch jeder von ihnen viel Herzblut in die Gestaltung investiert und so dazu beigetragen, dass sich auch die Patienten der Klinik von ihrer Erkrankung ablenken können.
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