Siegen – Mit einem Festgottesdienst in der Siegener Martinikirche hat die Diakonie in Südwestfalen das 40-jährige Bestehen der Beratungsstelle für Suchtkranke und den 30. Geburtstag der Familienorientierten Suchthilfe mit dem Schwerpunkt „Kinder von Suchtkranken“ gewürdigt. Dank, Lob und Anerkennung galten dabei vor allem den Mitarbeitern, die seit Jahren Suchtkranken und ihren Kindern in Siegen-Wittgenstein helfen. Rund 200 Besucher, darunter Gäste aus Lokalpolitik, Kirche und Gesellschaft, kamen zum Gratulieren. Musiker und Komponist Siegfried Fietz aus Bad Berleburg führte musikalisch durch den Vormittag.
Landrat Andreas Müller hob in seinem Grußwort die wichtige und gute Zusammenarbeit mit der Diakonie hervor. „Die Sucht- und Drogenberatung ist für die Region Siegen-Wittgenstein eine wichtige Einrichtung.“ Im Namen der Diakonie in Südwestfalen dankte Geschäftsführer Dr. Josef Rosenbauer Familientherapeutin Helga Rothenpieler, Verwaltungsfachkraft Bettina Gessner-Utsch, Suchtberater Herbert Kramer, Suchttherapeut Friedhelm Lucke und Sozialpädagogin Vera Königsfeld für ihr Engagement: „Ihre Arbeit ist keine Tätigkeit, die nach dem Feierabend endet. Oft nehmen Sie Erlebnisse in Gedanken mit nach Hause. Dafür verdienen Sie unseren vollsten Respekt.“ Zum Dank überreichte Rosenbauer Präsente. Auch Thomas Weiß, Diakoniebeauftragter des Ev. Kirchenkreises Siegen und Jens Kamieth, Siegens stellvertretender Bügermeister, sprachen ihre Glückwünsche aus. Pfarrer Günther Albrecht, Vorsitzender des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Siegen, blickte zurück auf die Geschichte der Siegener Beratungsstelle, die seit 40 Jahren konstant und erfolgreich Suchthilfe betreibt.
Peter-Thomas Stuberg, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, lobte den vorbildlichen Einsatz der Mitarbeiter. „Sie sind die rettenden Engel für Menschen, die Hilfe brauchen und unterstützt werden müssen. Ich habe immer wieder gemerkt, mit wie viel Herzblut sie ihren Dienst machen und wie sie zu unverzichtbaren Wegbegleitern für Suchtkranke und ihre Kinder geworden sind.“
Helga Rothenpieler und ihre Kollegen fühlen sich berufen, hilfesuchenden Menschen einen Weg aus der Abhängigkeit in ein unabhängiges Leben zu zeigen. „Diesen Leuten gilt der größte Respekt, weil sie sich immer wieder auf den mühsamen Weg machen, der Sucht zu entkommen. Sie sehnen sich nach Heilung, Frieden und Geborgenheit“, so Rothenpieler. Zauberer „Pikkus“ aus Siegen stellte den Kampf gegen die Sucht pantomimisch dar. Er spielte einen alkoholabhängigen Vater, dessen Leben durch Selbstzweifel, Angst und Schuld gekennzeichnet war. Auf seinem Weg, der Sucht den Rücken zu kehren, durchbrach er schließlich eine Mauer, war endlich frei und für seine geliebten Menschen da.