Neunkirchen – Regelmäßig werden in der Gemeinde Neunkirchen Gullys und Schmutzrechen gewartet und gesäubert. Bei einem Unwetter hilft jedoch der sauberste Regeneinlass nichts, wird dieser doch binnen kürzester Zeit mit Schlamm, Geröll und Müll verstopft und lässt kein Wasser mehr passieren.
Dies zeigte sich auch am vergangenen Wochenende. Die Region wurde von Starkregen heimgesucht. Wassermassen bahnten sich ihren Weg: Straßen wurden unterspült, Keller unter Wasser gesetzt. Und die Bevölkerung fragt sich, ob letzteres hätte vermieden werden können.
„Regenwasser auch in großen Mengen ist zunächst nicht problematisch“, weiß auch Fachbereichsleiter Arno Krämer. „Der natürliche Ablauf ist vorhanden. Wir haben allerdings zurzeit eine Sondersituation. Unsere großen Wald- und Wiesenpufferflächen sind bereits vollgesogen wie ein Schwamm, sodass jeder Tropfen direkt abgeleitet wird. Kommen dann noch die Hindernisse durch Straßen und Gebäude hinzu, können die Rohrleitungen überlastet sein“, so Krämer.
In den vergangenen Wochen habe sich gezeigt, dass nicht kalkulierbar ist, in welchen Gebieten große Regenwassermengen auftreten. Salchendorf, Wiederstein und Zeppenfeld waren die am ärgsten betroffenen Ortsteile. Insbesondere jene Vorrichtungen, die ein Verstopfen verhindern sollen, werden durch angeschwemmte Zweige, Gras und Unrat dann selbst undurchlässig.
Über den Bereitschaftsdienst wurden die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs am Samstagmorgen alarmiert. Gemeinsam mit den örtlichen Löschzügen gingen sie daran die Regeneinlässe wieder zu öffnen und Schmutzrechen frei zu räumen. So konnte letztlich Schlimmeres verhindert werden.
Die Überflutungsschäden gaben auch Hinweise auf zukünftige Baumaßnahmen. Flickstellen wurden aufgeschwemmt und Seitenränder unterspült. „Hier sind Maßnahmen zu treffen, die eine Wiederholung verhindern“, regt der Bauamtsleiter an.