Sundern – Ob es an den zahlreichen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt in Cloppenburg oder aber dem heißen Auftritt des Gästeteams im hohen Norden lag ist nicht überliefert, am Ende freilich glühte die Blaue Wand in Cloppenburg. So sicherten sich die jungen Volleyballerinnen aus dem Sauerland unter dem Jubel ihrer Fans gegen einen kampfstarken und clever eingestellten Gegner aus Cloppenburg am Ende des langen Auswärtstages drei Punkte und konnten mit bester Laune den Heimweg in Richtung Sorpesee antreten.
Den Grundstein für die drei Auswärtspunkte legte das Team vom See dabei bereits in den ersten beiden Durchgängen der rassigen Partie. Denn kaum hatten sich die Gastgeberinnen um ihre umsichtige und abwehrstarke Zuspielerin Elvira Döring, die spätere MVP auf Cloppenburger Seite, versehen, schon hatten die Gäste vom Sorpesee ihre Aufschläge gefunden. Allen voran RCS Außen Laura Kemper stellte den Annahmeriegel des TV Cloppenburg in Satz eins und zwei vor schier unlösbare Herausforderungen.
Ein Aufschlag nach dem anderen fand den von Linus Tepe klug ausgewählten Weg ins Feld des TVC und konnte die Annahme der Gastgeberinnerinnen den Ball einmal entschärfen, so hatte die Block- und Feldabwehr der Sauerländerinnen zumeist etwas einzuwenden gegen einen direkten Angriffspunkt des TVC. So gingen die Sätze eins und zwei fast folgerichtig an den Tabellenführer vom Sorpesee, der beim 25:19 und 25:16 den Beweis der eigenen Stärke angetreten hatte und nach Hoffnung aller Mitgereisten einem ungefährdeten Erfolg entgegenstrebte.
Die Rechnung hatten die Sauerländerinnen allerdings ohne die erfahrenen Cloppenburgerinnen und ihren taktisch klugen Trainer gemacht. Im dritten Durchgang schlug der TVC zurück, und wie… Nur eine Rotation war es, die den Satzverlust für die Gäste aus dem Sauerland besiegelten. Zwar versuchte RCS Trainer Julian Schallow mit zwei Auszeiten und vier Wechseln alles, den Spielfluss der Gastgeberinnen zu unterbrechen, erfolgreich war er allerdings mit seinen Manövern wie so häufig nicht. So war es zweitweise eine ziemliche Klatsche, die die RCS-Spielerinnen in Satz 3 verkraften mussten. Gegen Ende des Satzes aber schien es so als haben die Sauerländerinnen ihre Einstellung zur Partie wieder gefunden und so war es auch!
Nach dem Verlust des dritten Durchgangs ging wiederum ein Ruck durch das RCS Team. Mit besseren Aufschlägen und vor allem einer deutlich besseren Einstellung in der Abwehr war der RCS zurück im Spiel. Zwar warfen die kämpferischen Cloppenburgerinnen wie schon in Satz 3 nunmehr alles in die Waagschale, den Fluss des RCS konnten sie aber zunächst nicht stoppen. Beim 4:7 stockte allen Beobachtern der Partie kurz der Atem. B
Bei einer Finte kam die bis dato überragende Regisseurin der Cloppenburgerinnen unglücklich auf und musste von RCS Physio Anne Schmitz schnellstens medizinisch versorgt werden. Zwar ging es für die Unglücksrabin nicht weiter, der TVC aber hatte keineswegs aufgesteckt. Punkt für Punkt kämpfte sich das Team heran und hatte beim 21:21 den Ausgleich tatsächlich geschafft. Was nun folgte war allerdings der Beweis, dass auch mit einem jungen Team die entscheidenden Punkte mit viel Mut zu sichern sind. Bis zum Spielende punktete nur noch der RCS und hatte beim 25:21 ein 3:1 der ganz besonderen Art eingefahren.
So feierte das Team um MVP Michelle Henkies und die erneut überzeugende Bonnie Bastert noch bis spät in den Abend gemeinsam mit den Fans einen weiteren Auswärtserfolg, der das Punktekonto des RCS nach der Partie über die 30 Punkte Marke, genauer gesagt auf 31 Punkte anhob. Wer diesen Punktestand zu Weihnachten den RCS Mädels prophezeit hätte, der hätte wohl vor der Saison nur Kopfschütteln geerntet. Nunmehr aber geben sich die Mädels vom See mit diesem Punktestand noch ganz und gar nicht zufrieden. Zum letzten Spiel des Jahres am kommenden Samstag wollen sie die Siegesserie fortsetzen und am liebsten gegen die Damen vom MTV Hildesheim einen Sieg vor eigenem Publikum einfahren. Letzte Chance auf Volleyball also am kommenden Wochenende in Sundern!
Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Leonie Baumeister, Antonia Brenscheidt, Hanna Fleischer, Michelle Henkies, Laura Kemper, Marie Metger, Kirsten Prachtel, Katharina Schallow, Alexandra Sharipov, Kim Spreyer, Scout Vanessa Vornweg, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.
Quelle: Technische Universität Dortmund