Sundern

RCS gegen MTV Hildesheim

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Sundern – Das hatten sich Mannschaft und blaue Wand sicherlich anders vorgestellt. Statt Jubel unterm Weihnachtsbaum hieß es nach gut einer Stunde Spielzeit in der Sunderaner Sporthalle: Frust ablassen und Wunden lecken. Vorangegangen war ein Spiel gegen den MTV Hildesheim, bei dem der RCS nur bedingt Impulse setzen konnte.

Bereits in Durchgang 1 wurde den knapp 200 Fans auf der Tribüne klar: die Früchte lagen am Abend vor dem zweiten Advent mächtig hoch. In Bestbesetzung trumpften die Gäste aus Niedersachsen auf und konnten schnell Punkt um Punkt erlangen. Da halfen auch die Ansprachen des Trainergespanns in den Auszeiten nicht. Ohne den nötigen Druck im Aufschlag und zu unflexibel in der Abwehr agierten die Damen vom See, um am Ende etwas Zählbares vorweisen zu können. Und so schalteten die Hildesheimer unter der bestens aufgelegten Cinja Tillmann wie sie wollten. Punkt für Punkt setze sich das Team vom RCS ab und konnte beim 24:18 bereits den ersten Satzball verwandeln.

Das saß. Und die Mannschaft von Julian Schallow wollte den Hebel umlegen und sich zurück ins Spiel fighten. Dies gelang zu Beginn des Satzes 2 zunächst. Deutlich agiler agierte die Annahme um Libera Katharina Schallow und Kapitänin Kirsten Prachtel. Das Fundament, um später druckvoll den einen oder anderen Angriff auf dem Feld des MTV reinzudreschen. Frustabbau, wie man es sich wünschen kann. Doch die Mannschaft von Gästetrainer Lazic ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Mit mächtig viel Top-Erfahrung ausgestattet drehten die Gäste ab Satzmitte wiederum auf und schlichen sich Punkt um Punkt an den RCS heran. Wiederum war es MVP Tillmann, die die Wende einläutete und ihr Team auf die Siegerstraße zurückführte. Der Bann bei den Gästen war gebrochen. Was folgte, war ein Angriffsspiel, was die Schwächen des RCS am heutigen Abend noch einmal deutlich machte. Da geriet es fast in den Hintergrund, dass der Satzball des MTV zum 25:21 einem Videobeweis wohl nicht standgehalten hätte.

Aber: hätte, hätte…

Und so blieb dem RCS-Team um die spätere MVP Alexandra Sharipov nur, auf die nächsten drei Durchgänge zu hoffen. Der ließ sich, wie schon in Satz 2, ordentlich an. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe des Tabellenführers und des Teams mit den nominell besten Einzelspielerinnen der Liga. Sowohl Bonnie Bastert als auch Laura Kemper gelang es immer mehr, ihre Attacken in Punkte zu wandeln. Und als dann Kim Spreyer einen ihrer zahlreichen Blockpunkte feierte, keimte wieder Hoffnung auf dem Feld und der Tribüne auf, auf der auch Sunderns Bürgermeister Brodel Platz genommen hatte. Geht da noch was? Um das Ergebnis vorwegzunehmen: leider nein. Denn auch in Satz 3 gelang es nicht, die notwendige Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Nahezu symptomatisch für das Spiel endete der letzte Ball mit einer Ungenauigkeit in der Abwehr der HSK-Girls. 22:25 und damit leere Hände blieben am Ende dieses Spieltags.

„Wir müssen anerkennen, dass wir heute nicht die notwendige Teamleistung aufs Feld gebracht haben, die es braucht, um so einen starken Gegner mindestens mehr ärgern zu können“, zeigte sich Co-Trainer Linus Tepe am Ende enttäuscht. Jetzt heißt es für die Damen des RCS aber erst einmal: Pause, Regenerieren, Kopf frei bekommen. Denn eine so intensive Saison mit allein 13 Pflichtspielen in der Meisterschaft sowie zwei Auftritten im Pokal binnen drei Monaten hat die Akkus doch heruntergefahren.

„Wir werden im Athletikbereich weiter aktiv bleiben. Ansonsten heißt es: still ruht der Ball bis Anfang des neuen Jahres“, gibt Tepe Einblick in die Trainingsplanung der nächsten Wochen. „Heute ist nicht aller Tage. Wir kommen wieder – keine Frage“, heißt es aus der Mannschaft. Am 12.1. spielt der RCS das erste Pflichtspiel beim TV Hörde, bevor es am 18.1. gegen den FCJ Köln daheim in die Rückrunde geht.

Blockduell Tillmann/Spreyer
Foto: Ralf Litera

Quelle: RC Sorpesee

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