Wilnsdorf – Die Gemeindewerke Wilnsdorf haben in diesem Jahr den Schwerpunkt bei der Kanalsanierung auf die Ortsteile Nieder- und Oberdielfen gelegt. Dazu wurden im März vom Betriebsausschuss zwei Maßnahmenpakete vergeben, um die betroffenen Kanalabschnitte – je nach Zustand der Abwasserrohre in offener oder geschlossener Bauweise – zu sanieren. 350.000 Euro stellen die Gemeindewerke dafür zur Verfügung.
Ein Großteil der Arbeiten an insgesamt 49 Einzelbaustellen ist inzwischen getan. So befinden sich die Sanierungsarbeiten in geschlossener Bauweise (31 Maßnahmen) bereits in der Endphase, berichtet Martin Klöckner, technischer Betriebsleiter der Gemeindewerke. Durch den Einsatz von Kanalrobotern oder Schlauchlining konnten schadhafte Stellen des Kanalnetzes saniert werden, ohne die Oberfläche aufgraben zu müssen. Einige Schachtsanierungen und Arbeiten zum Einziehen von Kurzschläuchen stehen noch aus.
Auf eine Besonderheit bei der Schachtsanierung weist Marcus Grimm-Rasel, Fachingenieur für Kanalbau und -betrieb bei den Gemeindewerken Wilnsdorf, hin. Erstmals wird ein relativ neues Verfahren zur Betonsanierung angewendet: „Ist ein Schacht undicht, bringen wir von innen eine besondere mineralische Schlämme als Dichtungsmaterial auf, die in die Poren des Betons eindringt und sich dort nach der Reaktion mit dem durchfeuchteten Bauteil und dem Sauerstoff verhärtet“, erklärt Grimm-Rasel. Die entstandenen unlöslichen Kristalle dichten über den gesamten Bauteilquerschnitt den Schacht zuverlässig ab und schützen ihn nachhaltig vor unerwünschtem Fremdwassereintritt.
Auch mit den Sanierungsarbeiten in offener Bauweise wurde vor einigen Tagen begonnen, als erstes steht die Teilerneuerung des Mischwasserkanals in der Niederdielfener Gartenstraße an. Insgesamt konzentrieren sich die Tiefbaumaßnahmen in diesem Jahr überwiegend auf den Neubau einiger Schächte und Grundstücksanschlussleitungen, die Auswechslung einiger Schachtabdeckungen und einige Teilerneuerungen. Insgesamt 18 Schadstellen werden im offenen Verfahren saniert. „Geplant ist, dass die Arbeiten Ende Juli abgeschlossen sind“, sagt Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler. Abschließend ist es ihr wichtig, den Anwohnern für ihr Verständnis zu danken, das sie den Verkehrsbehinderungen entgegenbringen, die mit den Arbeiten an vielen Einzelbaustellen einhergehen.