Schicht im Schacht
Wilnsdorf – Die Wilnsdorfer Gemeindewerke setzen gern auf moderne Sanierungslösungen, wenn es um die Instandhaltung der öffentlichen Kanalisation geht. Das war kürzlich wieder in Obersdorf zu sehen. In dem Wilnsdorfer Ortsteil hatte eine Inspektion im vergangenen Jahr Schäden am Abwassernetz festgestellt, die jetzt behoben wurden.
Zu sanieren waren u.a. zwei Zugangsschächte, die im Laufe der Zeit undicht geworden waren. Im vergangenen Jahr hatten die Gemeindewerke bei ähnlicher Schadenslage eine neuartige mineralische Schlämme verwendet, um den Beton zu beschichten. Jetzt kam ein spezieller Schlauchliner zum Einsatz, ein relativ junges Verfahren zur Schachtsanierung, wie Dipl.-Ing. Marcus Grimm-Rasel erläutert: „Ähnlich wie beim Schlauchlining für Kanäle wurden in die Schächte mit Kunstharz getränkte Kunststoffschläuche eingezogen und aushärtet“, so der für die Kanalinstandhaltung zuständige Ingenieur der Gemeindewerke. Die sogenannten Schachtliner wurden zuvor beim Hersteller maßgeschneidert, dementsprechend gut passten sie sich an die Schachtbauwerke an.
Diese Sanierungsmethode sammelt mehrere Pluspunkte in Sachen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit, erklärt Grimm-Rasel: „Die Vorteile liegen in der kurze Sanierungszeit, zugleich wird die Statik des Altbauwerks verbessert und der Schacht gegen Fremdwassereintritt abgedichtet“. Auf dementsprechend großes Interesse stieß der Einbau des Schachtliners bei den Kollegen umliegender Abwasserbetriebe. Kurzerhand wurde die Baustelle auch zum fachlichen Erfahrungsaustausch genutzt.
Insgesamt bestand das Sanierungsprogramm in Obersdorf aus mehreren kleineren Maßnahmen. Die Gemeindewerke ließen partiell undichte Kanalrohre austauschen, Hausanschlüsse und Schachtabdeckungen erneuern. Die Arbeiten sind fast abgeschlossen, die Kosten liegen geplant bei rund 294.000 €.