Kreuztal – An fünf Stationen informierten sich die Kreuztaler SPD Ratsmitglieder und die sachkundigen Bürger der Fraktion über aktuelle Probleme in Kreuztal vor Ort.
Auf der zweiten Veranstaltung dieser jährlich stattfindenden Bereisung starteten die Politiker an der ehemaligen Hauptschule Buschhütten. Laut Stadtbaurat Vogel stammt das Gebäude aus den zwanziger Jahren und hat Anbauten aus den Siebzigern und Neunzigern. Das zwölftausend Quadratmeter Grundstück mit dem alten Schulgebäude grenzt in Langenau an die Wohnbebauung und das Industriegebiet Backeswiese, wird derzeit nicht genutzt und verursacht fünfundsechzigtausend Euro Unterhaltungskosten jährlich. Lediglich die Schulturnhalle ist teilweise belegt, hat aber erheblichen Renovierungsbedarf. Da keine annehmbaren Angebote auf die Vermarktungsbemühungen der Stadt erfolgten stellt sich über kurz oder lang die Frage ob die Stadt das Gebäude nicht ganz oder teilweise abreißt und die Flächen als Wohn- oder Gewerbegrundstücke selbst vermarktet. Eine gute Nachricht in Sachen Bahnanbindug des südlichen Stadtteils konnten die Besucher zur Kenntnisnehmen. Ein Gutachten für den Zweckverband Personennahverkehr erachtet die Einrichtung des schon vor zwanzig Jahren geforderten Bahnhaltepunktes Buschhütten für sinnvoll.
Im Kreuztaler Schulzentrum traf man sich anschließend mit mit Uwe Montanus, dem Amtsleiter Jugend und Familie und dem Skaterexperten Daniel Trippe. Dieser hatte maßgeblich den Planungsprozess der gesamten Jugendsportanlage an der Zweifachhalle begleitet die sich, laut Montanus, seit den Sommerferien zu einem überaus beliebten Jugendtreffpunkt für Groß und Klein im Zentrum der Stadt entwickelt hat. Skateranlage, Dirtbike, Bowl und Pumptrack, Begriffe die den Jugendlichen geläufiger sind als den weniger gelenkigen Erwachsenen, fielen bei der Besichtigung. Uwe Montanus hob den Einsatz der Jugendlichen bei der Planung und den des Bauhofes, des Ausbildungszentrum Bau in Fellinghausen und anderer Ehrenamtler bei der Bauausführung hervor. Einige Ausrüstungsdetails wie Mülleimer, Sitzgelegenheiten, ein Trampolin und eine Hängematte fehlen noch. Die Nutzer wünschen sich außerdem noch einen Ständer für Fahrradreparaturen.
Die nächste Station war der offengelegte Ernsdorfbach im unteren Stadtteil Ernsdorf. Auf siebzig Metern war die Offenlegung nach erfolgreichen Grundstücksregulierungen möglich geworden. Zu den neuzigtausend Euro Baukosten bekam die Stadt einen achtzig prozentigen Renaturierungszuschuss vom Land. Ein benachbartes Unternehmen gestaltete den Übergang vom Bach in den Kanal unter der Ernsdorfstraße mit einer Stahlskulptur. Heinz Bub forderte die Ernsdorfer auf nun für ein angemessenes Ortsteilschild zu sorgen.
Am Treffpunkt Nummer vier, der Kindelsbergschule Ferndorf am Sportplatz Rosenkamp, begrüßte die stellvertretende Bürgermeisterin Elfrun Bernshausen die Genossinnen und Genossen. Gleich vier Vortragende informierten über Probleme vor Ort. Walter Schwenke, Schulleiter der Ferndorfer Förderschule berichtete über den bevorstehenden Verbund mit der Lachsbachtalschule in Laasphe und wies zum wiederholten Male auf die maroden Schülertoiletten und andere bauliche Mängel hin. Martin Herling, ein Ferndorfer Modellflieger, berichtete über die Probleme der „Thermikschnüffler“ mit dem Landschafts- und Flächennutzungsplan im Bereich Klingelborn. Michael Preis, Vorstandsmitglied im TuS Ferndorf wünschte sich Verbesserungen an der Weitsprunganlage, der Zuwegungbeleuchtung zum Sportplatz und im Duschbereich. Andreas Schmidt, Vorsitzender des 1982 gegründeten FC Ernsdorf, einem Ferndorfer Fußballverein mit einhundert Mitgliedern, schilderte die Mängel des alten Ascheplatzes, der seine Hochzeiten in den Feldhandballjahren des TuS erlebte. Auch zusätzliche Umkleidemöglichkeiten hält der Verein für wünschenswert. Ebenfalls bemängelt wurde ein Ratsbeschluss, nachdem zwanzig Prozent der Einnahmen aus der Bandenwerbung an die Stadt abgeführt werden müssen. Die bringt allerdings jährlich etwa zwanzigtausend Euro für Unterhaltungsmaßnahmen auf.
Letzte Station war der Sportplatz Kredenbach. Auch hier gibt es Probleme mit der defekten Drainage, die Vertreter des TV Kredenbach und der SpVg Kredenbach-Müsen erläuterten. Matthias Klein von den Fußballern berichtete von bis zu 6 Spielausfällen pro Saison wegen Unbespielbarkeit des Ascheplatzes, der sich bei Regen in einen See verwandelt. Marianne Wüst, zweite Vorsitzende des örtlichen Turnvereines, wies auf die Bedeutung einer Hundertmeterlaufbahn und einer intakten Weitsprunganlage hin. Allen Vereinen im östlichen Stadtbereich ist allerdings bekannt, dass die Stadt vor 2018 keinem weiteren Kunstrasenplatz bauen kann und dies auch nur mit finanzieller Beteiligung der Vereine. Diese müssen sich außerdem zuvor darüber einigen, ob ein solcher Platz in Ferndorf oder Kredenbach gebaut werden soll.
Die SPD-Politiker nahmen viele Eindrücke und Sorgen mit in die zukünftigen Beratungen. Klar ist aber allen, dass nicht jedes aufgezeigte Problem zeitnah beseitigt werden kann.