Es geht so schnell: Bei der Internetrecherche stößt man auf ein Produkt, die Bilder sagen einem zu, der Preis scheint zu stimmen – und mit nur wenigen Klicks ist die Ware bestellt. Doch nicht selten währt die Freude nicht lange, denn man übersah beim Bestellvorgang die versteckten Zusatzkosten oder mit der Ware selbst stimmt irgendetwas nicht. Und die anschließende Reklamation erweist sich als schwierig.
Was der Vorteil der leichten, schnellen Bestellung über das Internet ist, das stellt sich in vielen Fällen auch als ihr Nachteil heraus. Denn anders als beim Kauf im Geschäft kann man die Ware, egal ob Kleidung oder Küchengeräte, ob Elektronikartikel, Blumen, Bürobedarf oder etwas anderes, nicht mit den eigenen Händen überprüfen. Und will man den Inhalt der Sendung reklamieren, dann stellt sich nicht selten der Händler quer. Ähnlich sieht es mit der Preisgestaltung der Online-Anbieter aus: Hier addieren sich zu dem angegebenen Preis oftmals zusätzliche Gebühren hinzu, die oft erst auf den zweiten Blick erkennbar werden.
Alles online: Test, Vergleich und Kauf
Deswegen gilt für das Online-Shopping umso mehr, vor dem Kauf gründlich zu recherchieren und sich die klein formatierten Texte unter den Produktangeboten genauestens durchzulesen. Der vielleicht größte Vorteil des Online-Shoppings sind die unzähligen Vergleichsmöglichkeiten. Denn im Internet hat der Verbraucher mit einem Klick alle Angebote der gewünschten Kategorie vor sich und kann bequem die Anbieter und Preise vergleichen. Bewährt haben sich kostenlose, unabhängige Vergleichsportale, auf denen die unterschiedlichsten Artikel getestet und miteinander verglichen werden. Ein solcher Test, egal ob von Kameras, Fernsehern, Hausgeräten oder Gartenbedarf, ist für den Verbraucher ein wertvoller Ratgeber, wenn er sich noch unschlüssig darüber ist, welches Gerät es denn genau sein soll.
EU verbessert Verbraucherschutz
Ist diese Entscheidung gefallen, dann sollte man bei etablierten Online-Shops kaufen oder bei kleinen, noch unbekannten Anbietern ein paar Bewertungen recherchieren. Leidenschaftliche Online-Shopper wird es freuen, dass das EU-Parlament in Brüssel kürzlich eine neue Verbraucherschutzrichtlinie verabschiedet hat, die den Internetkauf zukünftig noch sicherer macht. Vor allem in zwei Bereichen sind die Verbraucherrechte gestärkt: Erstens bei der Preisgestaltung, zweitens beim Widerrufsrecht. Damit werden die beiden genannten häufigsten Probleme, nämlich die oft mangelnde Preistransparenz sowie die Schwierigkeiten beim Umtausch, in Zukunft kleiner werden. Bis spätestens Ende 2013 müssen alle EU-Staaten die neuen Bestimmungen umsetzten. So muss der Online-Käufer zukünftig ganz am Ende des Bestellvorganges einen sogenannten Preisbutton anklicken, der die Gesamtkosten anzeigt. Und wenn das bestellte Produkt doch nicht gefällt oder etwa Mängel aufweist, dann profitieren Verbraucher von der ebenfalls beschlossenen Verlängerung des Widerrufsrechtes auf zukünftig 14 statt 7 Tagen bei Online-Käufen.