KKH-Analyse: Drei Viertel erkranken frühestens mit 75 Jahren
Hagen – Die tragische Krankheit Alzheimer greift in Deutschland immer mehr um sich. Eine Analyse der KKH-Daten ergab: 2014 erkrankten in Nordrhein-Westfalen 36 Prozent mehr Versicherte an Alzheimer als noch im Jahr 2009. Damit liegt Nordrhein-Westfalen deutlich unter dem durchschnittlichen Plus bei KKH-Versicherten von 56 Prozent. Ursache für diesen Anstieg ist unter anderem die höhere Lebenserwartung und die zunehmende Zahl älterer Versicherter.
Untypisch sind prominente Fälle wie Schalkes Ex-Manager Rudi Assauer oder Ex-Bayern-Stürmer Gerd Müller: Alzheimer wird nämlich vor allem im hohen Alter diagnostiziert. So waren bei der KKH im vergangenen Jahr bundesweit 77 Prozent der neu Erkrankten mindestens 75 Jahre alt.
Über die komplexen Ursachen dieser Entwicklung sind sich Experten noch nicht einig, auch bieten die bei der KKH ermittelten Krankenzahlen keinen Anhaltspunkt für die regional ungleich verteilten Risiken. So liegt die Steigerung in den westlichen Bundesländern bei knapp 49 Prozent, während diese in den östlichen Bundesländern über 87 Prozent beträgt.
Aktuell sind in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen an Alzheimer oder anderen Formen von Demenz erkrankt. Demenz ist ein Sammelbegriff für über 50 verschiedene Erkrankungen. Alzheimer ist die bekannteste Demenzerkrankung, bei der Gehirnzellen, die das Denken, Sprechen, Fühlen, Planen und Handeln steuern sollen, nach und nach ihre Funktion verlieren und dann absterben. Zugleich sinkt die Produktion von körpereigenen Botenstoffen, die am Austausch von Informationen zwischen den Gehirnzellen beteiligt sind. Zusammen führen diese beiden Veränderungen schließlich zu den Symptomen einer Demenz.
Um Familienangehörigen und Betroffenen in dieser nicht einfachen Situation Unterstützung zu bieten, hält die Pflegekasse bei der KKH eine Informationsbroschüre bereit. Der Ratgeber steht im Downloadcenter auf der Internetseite der KKH allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung und liefert ganz pragmatische Antworten auf Alltagsfragen: „Können Demenzkranke alleine leben? Wie reagiert man auf Aggressionen? Was kann die Kranken- oder Pflegekasse bei einer Demenz tun?“ Den Ratgeber ‚Demenz – Antworten auf Ihre Fragen‘ gibt es hier: www.kkh.de/download in der Rubrik ‚Erkrankungen‘.
Auch die Pflegeberatung der KKH hat ein offenes Ohr für die Belange von Angehörigen und hilft beispielsweise bei der Antragstellung auf Sozialleistungen oder gibt nützliche Hinweise zur Organisation der Tagesstruktur von an Demenz erkrankten Pflegebedürftigen. Die Pflegeexperten sind rund um die Uhr unter der kostenfreien Hotline 0800 5548640554 zu erreichen.