KKH berichtet von verbesserter Versorgung / Im Notfall zählt jede Minute
Hagen – Auch wenn das Risiko für einen Schlaganfall ab dem 60. Lebensjahr steigt: Die Erkrankung kann jeden treffen, auch Kinder. Laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erleiden pro Jahr bundesweit rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Etliche sterben daran.
Beim Schlaganfall fallen akut Gehirnfunktionen aus. In etwa vier von fünf Fällen wird ein Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, das ein Gefäß im Gehirn verstopft. Seltener ist eine Gehirnblutung der Auslöser. Die Akutversorgung auf einer spezialisierten Abteilung für Schlaganfallpatienten, Stroke Unit genannt, erhöht die Überlebenschancen Betroffener. Zudem steigert sie die Chancen, das Ausmaß der Gehirnschäden gering zu halten und so geistige wie körperliche Folgeschäden und bleibende Behinderungen zu vermeiden oder zumindest einzudämmen.
Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse wurde in den vergangenen Jahren jeder zweite der rund 5.000 akuten Schlaganfallpatienten unter den Versicherten der Kasse in einer Stroke Unit behandelt. Damit ist der Anteil der Versicherten, die auf diesen zertifizierten Spezialstationen rund um die Uhr hoch qualifiziert versorgt werden, seit 2008 um 38 Prozent gestiegen, wie die KKH zum Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober 2015 meldet.
„Die Anzeichen eines Schlaganfalls treten meist plötzlich aus relativem Wohlbefinden heraus auf“, erklärt Thomas Seidel vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hagen. Halbseitige Lähmungen oder auch Taubheitsgefühle in Beinen, Armen oder Gesicht zählen ebenso dazu wie Seh-, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen und auch motorische Ausfälle, so dass man zum Beispiel nicht mehr aufstehen kann.
„Tritt ein Schlaganfall auf, zählt jede Minute, denn er ist lebensbedrohlich“, betont Thomas Seidel. Daher gilt: Sofort handeln! Wer bei sich oder einer anderen Person den Verdacht auf einen Schlaganfall hat, sollte umgehend den Rettungsdienst unter der Nummer 112 alarmieren. Bis zum Eintreffen des Notarztes können Ersthelfer durch folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen gesundheitliche Schäden bei Betroffenen minimieren:
- Ist der Betroffene bei Bewusstsein, setzen oder legen Sie ihn bequem hin.
- Beengende Kleidung öffnen.
- Bei Bewusstlosigkeit die Atemwege frei machen, bei normaler Atmung den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen.
- Bei Herz-Kreislauf-Versagen umgehend mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage beginnen.
- Dem Betroffenen keine Medikamente, Essen oder Getränke geben, da eine Schluckstörung vorliegen kann.
Zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall zählen neben höherem Alter eine ungesunde Lebensweise mit wenig Bewegung und unausgewogener Ernährung, Rauchen, Alkohol, Übergewicht und auch Bluthochdruck. Weitere Informationen zum Krankheitsbild unter www.kkh.de/versicherte/suche?q=Schlaganfall.