Am 26.8.2012 tritt im Rahmen der „KinderKulturKarawane“ der Unicef die kambodschanische Gruppe „Phare Ponleu Selpak“ im Galileo Park in den Sauerland Pyramiden auf. Dabei führt die Gruppe um 13 Uhr ihr Stück „Phsom Preng“ (Das Abenteuer) auf. Das Stück ist eine Mischform aus Theaterszenen mit Zirkus und Akrobatik-Elementen von traditioneller kambodschanischer Musik begleitet. Das Stück dauert 60 Minuten. Es ist für ein Publikum von 10-99 Jahren geeignet. Anschliessend haben Kinder ab 10 Jahren die Gelegenheit an Workshops mit den Künstlern teilzunehmen. Der Inhalt der Workshops ist Akrobatik, Zirkus Techniken, Diablo, Jonglage, Balancing, Kambodschanische Musik. Schirmherr der Veranstaltung ist der international bekannte Schauspieler und Sänger Ron Williams, der auch selber moderiert und singt.
Allgemeine Informationen:
Kambodscha hat während des Vietnamkriegs und des Khmer Rouge-Regimes von den 70er- bis in die späten 80er Jahre große Verluste erlitten, eine Menge verschiedener ethnischer Gruppen wurden durch das Militär ausgerottet. Seitdem ist strukturelle Armut in der Region weit verbreitet. Vor allem die Jugend hat mit geringen Perspektiven, kaum Möglichkeiten zur Bildung und zur sozialen und politischen Teilhabe zu kämpfen.
Das Projekt: Phare Ponleu Selpak (PPS), „Die strahlende Kraft der Kunst“,
entstand im Jahr 1986 in einem Flüchtlingslager an der thailändischen Grenze mit dem Ziel, Flüchtlingen zu helfen das Trauma des Krieges durch Kunst und kreative Arbeit zu überwinden. Nach der Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat, wurde PPS zur offiziellen NGO in Kambodscha ernannt. Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen soll durch das Angebot von sozialen, pädagogischen und kulturellen Aktivitäten unterstützt werden. Die Arbeit von Phare Ponleu Selpaks fokussiert vor allem die praktische künstlerischen Bildung. Kunst wird somit nicht nur als eine Möglichkeit gesehen für die Kinder, sich auszudrücken, sondern auch als ein Instrument, um ihren psycho-sozialen Bedürfnissen nachzukommen.
Das Stück: PHSOM PRENG “Das Abenteuer”
Ein junger Kambodschaner hat mit der häuslichen Gewalt seine Familie zu kämpfen, welche droht in Schulden und einem ärmlichen Lebensstandard abzurutschen. Der Gegensatz zu anderen Familien, in denen eine liebevolle Atmosphäre sowie ein positives Verhältnis zueinander herrschen, bewegt ihn dazu sein Zuhause zu verlassen und sich auf die Suche nach einem neuen Leben zu machen. Die dörfliche Entvölkerung in Kambodscha ist sehr groß, letztlich nur mit einem Ziel: Phnom Penh, in die Hauptstadt Kambodschas zu gelangen. Hier strömen hunderttausend Jugendliche aus den entferntesten Gebieten in Scharen zusammen. Sie werden als günstige Arbeitskraft, als Kellner, Köche, Autowäscher, Straßenfeger oder Prostituierte ausgebeutet. Nachdem er an einer Busstation in Phnom Penh auf andere ausgewanderte Gefährten trifft, wird er überfallen und brutal zusammengeschlagen. Somit begegnet er zum ersten Mal dem Gesicht der feindlichen Metropole. Mit der Zeit endet er auf einer Mülldeponie. Mit Hilfe einer Bande von munteren Straßenkindern erlangt er Hoffnung und Selbstbewusstsein zurück und den Mut seiner Familie gegenüberzutreten
