Hagen – So schön die weiße Pracht ist, die dieser Tage in vielen Regionen Städte, Dörfer und Landstriche verzaubert: Der Wintereinbruch bringt auch Pflichten mit sich. So sind Hauseigentümer und Mieter verpflichtet, an sieben Tagen in der Woche Schnee und Eis von Gehwegen, Treppen und Zufahrten zu räumen.
„Auch wenn Bewegung grundsätzlich zu empfehlen ist: Menschen mit Herzerkrankungen sollten das Schneeschippen Familienmitgliedern oder Nachbarn überlassen“, rät Thomas Pillig vom KKH-Serviceteam in Hagen. Denn bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen. Die Durchblutung wird reduziert. Zugleich muss das Herz mehr arbeiten. Damit steigt für Herzpatienten das Risiko für akute Herzbeschwerden wie Druck- und Engegefühl in der Brust, Herzrhythmusstörungen oder Kammerflimmern bis hin zum Herzinfarkt. Überhaupt ist die Kombination von körperlicher Aktivität und Kälte eine Herausforderung für das Herz. Hinzu kommt: Bei Kälte wird körperliche Anstrengung nicht so wahrgenommen. Dadurch kann es unbemerkt zur Überlastung kommen.
Schneeräumen kann zudem zur Herausforderung für den Rücken werden, vor allem wenn der Schnee nass und schwer ist. Mit der richtigen Körperhaltung lässt sich Verspannungen und Verrenkungen vorbeugen. „Rückenschonend agiert, wer den Rücken so gerade wie möglich hält − mit einem leichten Hohlkreuz im unteren Teil des Rückens – und leicht in die Knie geht“, so Pillig. Wichtig ist ferner, nicht zu viel Schnee auf die Schippe zu laden und diese möglichst vor sich herzuschieben. Anheben der Schneeschaufel ist dagegen ein Kreuz für unser Kreuz. Muss der Schnee zur Seite geschaufelt werden, unbedingt den gesamten Körper seitwärts drehen, nicht nur den Oberkörper.
Wer Wege von Schnee und Eis befreit, damit andere sicher gehen können, sollte vorab an sich selbst denken. Voraussetzung Nummer 1, um beim Schneeräumen nicht zu stürzen, ist Schuhwerk mit rutschsicherem Profil, das für einen festen Stand sorgt. Weiter wichtig: warme Kleidung. Auch wenn man beim Schneeschippen leicht ins Schwitzen gerät – warme Kleidung ist ein Muss, schützt den Körper vor Erkältungen. Und ein dicker Schal, über Mund und Nase gezogen, sorgt dafür, dass die Winterluft nicht kalt, sondern temperiert in die unteren Atemwege gelangt. „Wem es zu warm wird oder wer aus der Puste kommt, sollte seinem Körper zwischendurch eine Verschnaufpause gönnen“, sagt Thomas Pillig.