Neunkirchen – Das Ortsbild erhalten und verbessern, die Naherholungsmöglichkeiten optimieren, die Dorfgemeinschaft fördern und die Lebensqualität in Neunkirchen weiter steigern – dies sind nur vier von vielen verschiedenen Zielen, deren Erreichen sich die Gemeinde Neunkirchen für die nächsten Jahre auf die Fahnen geschrieben hat.
In Kürze wird erstmals ein gemeindliches Leitbild und somit eine Richtlinie erscheinen, an der man die Arbeit von Verwaltung und Politik zukünftig messen kann.
Bereits im Jahr 2011 hatten sich Vertreter des Rathauses und der Fraktionen erstmals zusammengesetzt, um – wie es Bürgermeister Bernhard Baumann formulierte – „eine Richtschnur des politischen Wirkens und des Verwaltungshandelns“ zu entwickeln. Diese soll nach innen gerichtet Orientierung geben, nach außen wiederum eine Leuchtturmfunktion haben. Baumann lobte die sehr gute Zusammenarbeit der Fraktionen und der Verwaltung während der Entwicklungszeit des Leitbildes und hob den Gemeinschaftsgedanken hervor: „Alle Fraktionen und die Verwaltung haben an einem Strang gezogen und das Leitbild gemeinsam entwickelt. Zwar gab es nicht immer überall gleich einen Konsens, aber wir haben ein Ergebnis erzielt, das von allen Beteiligten getragen wird.“ Am 26. März wurde das Leitbild einstimmig vom Rat verabschiedet.
Doch – und dies war Baumann sehr wichtig – sollten nicht nur Politik und Verwaltung an dem Leitbildprozess beteiligt werden, sondern auch die Wünsche der Bürgerschaft. Möglich wurde diese Bürgerbeteiligung durch die Dorfgespräche: Die Verwaltung bekam so eine direkte Rückkopplung. Zugleich wirkte mit der Diplom-Geographin Nathalie Franzen – die Moderatorin der Dorfgespräche – an den Leitbild-Sitzungen mit, die ihre Erfahrungen als Dorfplanerin einbringen konnte.
Vier grundsätzliche Themen liegen dem Leitbild zugrunde: Der demografische Wandel, die Integration, die Finanzen sowie die Politik und Verwaltung. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren wurden verschiedene Ziele für die Themenfelder vereinbart: Ortsbild – Wirtschaft – Versorgung – Mobilität, Umwelt – Erholung – Freizeit – Landschaft – Tourismus – Ehrenamt – Vereine – Gemeinschaft und Familien – Bildung – Kultur.
Wie man diese Ziele erreiche, so der Fraktionsvorsitzende der CDU Bernd-Wilbert Müller, sei nicht festgeschrieben, es gebe mehrere Wege. Manche seien bereits angegangen worden, andere könnten nur mittel- oder langfristig verwirklicht werden. Auch sei das Leitbild, wie es Bürgermeister Baumann formulierte, „nicht in Stein gemeißelt.“ Es solle mit Leben gefüllt und der Aktualität angepasst werden, so der Verwaltungschef.
Da sich die Bedürfnisse der Bevölkerung ändern, so Heinz-Werner Feuring, Chef der SPD-Franktion, plane man turnusmäßige Treffen zum Nachkorrigieren. Daran nimmt nach der Kommunalwahl mit den Grünen noch eine weitere Fraktion an den Gesprächen teil.