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Hilchenbach zieht aus der Kraft der Sonne Nutzen

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Hilchenbach – Derzeit findet bundesweit die „Woche der Sonne und der Pellets“ statt, in der die Anwendungsmöglichkeiten der Solartechnologie und Pelletöfen thematisiert werden. Doch welcher Anteil des Energiebedarfes kann durch die Sonne in der hiesigen Region gedeckt werden? Wie viel Strom wird durch die Hilchenbacher Photovoltaikanlagen gewonnen?

Die Gewinnung von Strom und Wärme aus Sonnenenergie, kurz Solartechnologie genannt, geht weiter voran, obwohl die derzeitige Gesetzeslage die Weiterentwicklung bremst. Im Stadtgebiet von Hilchenbach gibt es derzeit 144 Photovoltaikanlagen, die theoretisch etwa 450 Haushalte mit Strom versorgen können.

Laut dem Übertragungsnetzbetreibers Amprion waren bis Ende 2013 144 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.513 Kilowattpeak (kWp) in Hilchenbach installiert, über die solarthermische Anlagengewinnung von Wärme – liegt keine Statistik vor. Die englische Bezeichnung „peak“ bezieht sich dabei auf die höchstmögliche Leistung einer Anlage.

Seit 1996 ist die erste Photovoltaikanlage im Stadtgebiet von Hilchenbach im Betrieb. Die nächste Anlage ist im Jahr 2000 ans Netz angeschlossen worden. Der größte Zuwachs an installierter Leistung in Höhe von 414,92 kWp ergab sich im Jahr 2010. Seitdem nahm die Installation von Photovoltaikanlagen ab. Als Gründe sind vor allem die mehrfache Reduzierung der Einspeisevergütung in 2010 und die darauf zu Grunde liegenden Gesetzesänderungen zu sehen.

Während der vergangenen Jahre konnten durch technische Verfeinerungen und Verbesserungen deutlich leistungsstärkere Anlagen gebaut werden. Hat die kleinste Anlage von 1996 noch eine Nennleistung von etwa 1 kWp, entstand 14 Jahre später die derzeit größte Hilchenbacher Anlage mit einer Leistung von 99,9 kWp.

Die Photovoltaikanlage auf der Turnhalle in Dahlbruch wurde im Jahre 2010 errichtet. Die 29 kWp-Anlage erzeugt jährlich etwa 23.000 kWh und spart dadurch rund 14 Tonnen CO2 pro Jahr (Foto: Stadt Hilchenbach).
Die Photovoltaikanlage auf der Turnhalle in Dahlbruch wurde im Jahre 2010 errichtet. Die 29 kWp-Anlage erzeugt jährlich etwa 23.000 kWh und spart dadurch rund 14 Tonnen CO2 pro Jahr (Foto: Stadt Hilchenbach).

„In unserer Region können aufgrund der durchschnittlichen Sonneneinstrahlung bis zu 1.000 Kilowattstunden Energieertrag je kWp installierter elektrischer Leistung und Jahr erzielt werden“, so Birgit Frerig-Liekhues, Klimaschutzmanagerin der Stadt Hilchenbach.

„Natürlich spielen auch die Montage- und Standortbedingungen eine Rolle. Unter Berücksichtigung von verschiedenen Parametern wie beispielsweise der Dachneigung und Dachausrichtung sowie der Verschattung, sollte bei einer Erstbetrachtung der Wirtschaftlichkeit einer Anlage von etwa 800 bis 850 kWh je kWp und Jahr ausgegangen werden“, erklärt die Klimaschutzmanagerin weiter.

Die Preise für die Errichtung von Photovoltaikanlagen sind in den vergangenen Jahren um bis zu 70 Prozent gesunken. Je nach Größe und Ausstattung der Anlage schwanken die Preise derzeit durchschnittlich zwischen 1.300 und 1.700 Euro je kWp.

„Das Solarpotenzial ist in Hilchenbach noch längst nicht ausgereizt“, ist Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab überzeugt und verweist auf das Solarpotenzialkataster der Stadt. „Das Solarpotenzialkataster haben wir bereits am 22. August 2011 in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Hilchenbach gestartet. Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibende können sich hier einen ersten Überblick verschaffen, wie groß das Potenzial einer Anlage ist.“

Das Besondere am Solarpotenzialkataster ist, dass dadurch das Potenzial, das jedes Gebäude für die Gewinnung von Sonnenenergie aufweist, berechnet werden kann. Mithilfe von Luftaufnahmen können die Dächer der Gebäude der Stadt Hilchenbach besonders gut erkannt werden.

Eine Übersicht der Photovoltaikanlagen in Hilchenbach. Die erste Anlage wurde bereits im Jahre 1996 errichtet. Die meisten Anlagen kamen 2009 hinzu. Die bislang größte Anlage mit 99,9 kWp ist 2010 errichtet worden. Seitdem nahm die Installation - auch aufgrund von Gesetzesänderungen - ab (Foto: Stadt Hilchenbach).
Eine Übersicht der Photovoltaikanlagen in Hilchenbach. Die erste Anlage wurde bereits im Jahre 1996 errichtet. Die meisten Anlagen kamen 2009 hinzu. Die bislang größte Anlage mit 99,9 kWp ist 2010 errichtet worden. Seitdem nahm die Installation – auch aufgrund von Gesetzesänderungen – ab (Foto: Stadt Hilchenbach).

Über den Wirtschaftlichkeitsrechner lassen sich Aussagen über die Kosten, aber auch über die voraussichtliche Amortisationszeit, der Zeit bis sich eine Anlage wirtschaftlich rentiert, treffen. „Unser tatsächliches Potenzial ist in Hilchenbach noch weitaus größer“, erklärt Hans-Peter Hasenstab weiter. “Im Solarpotenzialkataster werden lediglich die Flächen auf den Dächern wiedergegeben. Hinzu kommt noch das Potenzial auf Freiflächen an Fassaden, welches auch in Hilchenbach genutzt werden könnte.“

Weitere Möglichkeiten bieten solarthermische Anlagen, wenn sie mit einer Heizungsanlage gekoppelt werden. Energieexperten sprechen von einem „schlafenden Riesen, den es nicht zuletzt vor dem Hintergrund von steigenden Ölpreisen und den Klimaschutzzielen zu wecken“ gilt.

In Zukunft wird die „Kraft der Sonne“ nicht nur für die Strom- und Wärmeerzeugung, sondern auch zur Kühlung und Klimatisierung dienen. In der Verbindung mit einer Pelletheizung wird die Solarthermie zu einer idealen Kombination, um unabhängiger von teuren Importen zu sein und damit auch die stetig ansteigenden Kosten der fossilen Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas entgegenzuwirken. Genau hierauf zielt das diesjährige Motto der „Woche der Sonne“ ab: „Pellets und Solar machen Träume wahr! Bundesweit werden etwa 5.000 Veranstaltungen durchgeführt.

Weitere Informationen können dem Internet-Auftritt der Stadt Hilchenbach unter www.hilchenbach.de, Stichwort Bauen und Wohnen – Energiesparen – Solarpotenzialkataster entnommen werden oder sind auf dem Internetportal www.woche-der-sonne.de zu finden. Nähere Auskünfte zur aktuellen Gesetzeslage zum Beispiel in den Bereichen Eigenverbrauch und Vergütung sind beim Bundesverband Solarwirtschaft unter www.solarwirtschaft.de abrufbar.

Die Bürgersolaranlage in Müsen (Foto: Stadt Hilchenbach).
Die Bürgersolaranlage in Müsen (Foto: Stadt Hilchenbach).
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