Atemnot und Husten können erste Anzeichen sein
Hagen – Immer mehr Menschen leiden an der Lungenkrankheit COPD. Wie eine aktuelle Datenerhebung der KKH jetzt zeigt, stieg die Zahl der an COPD erkrankten KKH-Versicherten bundesweit im Jahr 2009 von knapp vier Prozent auf rund fünf Prozent im Jahr 2014 an. Dies entspricht einer Steigerung von über 20 Prozent. Trauriger Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit einem Zuwachs in Höhe von 32 Prozent, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 28 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 27 Prozent. Schlusslicht mit der geringsten Steigerungsrate ist Rheinland-Pfalz mit 14 Prozent.
Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (englisch: COPD = chronic obstructive pulmonary disease) ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Atemwege bzw. die Bronchien sind verengt. „Bei fortgeschrittener COPD bekommt man nur schwer genügend Luft“, sagt Thomas Seidel vom KKH-Serviceteam in Hagen. „Schon Alltagstätigkeiten können dann ausreichen, um außer Atem zu geraten, wie zum Beispiel Treppensteigen, Gartenarbeit oder ein Spaziergang.“
Eine COPD entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Beschwerden wie hartnäckiger Husten werden anfangs oft für ‚normalen‘ Raucherhusten, eine Bronchitis oder Asthma gehalten. Typische Symptome einer COPD sind: Atemnot bei körperlicher Belastung (bei fortgeschrittener Krankheit bereits in Ruhe), täglicher Husten über eine längere Zeit – häufig auch mit Auswurf, Geräusche beim Atmen wie Pfeifen und Brummen sowie verstärkte Beschwerden bei Erkältungen oder Grippeerkrankungen.
„Unter den Betroffenen sind meist viele Raucherinnen und Raucher, denn Tabakkonsum ist das Risiko Nummer Eins für eine COPD-Erkrankung – selbst Passivrauchen erhöht das Risiko zu erkranken. COPD ist nicht heilbar, aber in jedem Fall gut behandelbar, um wieder ein aktives und genussvolles Leben führen zu können“, führt Seidel aus. Sein Rat: „Wichtig ist, bei ersten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen und möglichst sofort mit dem Rauchen aufzuhören, oder es zumindest in der Anfangsphase deutlich einzuschränken.“
Für Interessierte hält die KKH – neben dem eigenen Gesundheitsprogramm „Befreit atmen“ – die kostenfreie Broschüre „Rat und Hilfe bei COPD“ bereit, zu finden unter www.kkh.de im Download-Center unter Kontakt & Services/Erkrankungen.