Burbach – Die höchsten Türme fangen beim Fundament an. Dieses Zitat von Thomas Edison passt buchstäblich auf die kleinen Dinge, die helfen, die Umwelt zu schonen und um weniger Energie zu verbrauchen. Der Mann, der maßgeblich an der Elektrifizierung der Welt beteiligt war, würde heute wohl staunen, wenn er die aktuellen Trends zur Energieeinsparung und Ressourceneffizienz mitbekommen würde. Und dennoch ist sein Zitat äußerst passend, wenn man über die Möglichkeiten diskutiert, wie Energie eingespart werden kann. Dann sind es nämlich die kleinen Schritte, die das Fundament bilden.
Unter anderem mit den Klimabotschaftern leistet die Gemeinde Burbach im Rahmen ihrer Klima- und Umweltstrategie einen Beitrag dazu. Als ein Projekt der Klimakonzepte, die der Burbacher Gemeinderat verabschiedet hat, leisten die Ehrenamtlichen eine niederschwellige Hilfe für die Haushalte in Burbach. „Mit diesem Angebot möchten wir aufzeigen, dass schon durch einfache Mittel Energie eingespart werden kann. Dazu ist oft nur eine Verhaltensänderung erforderlich. Den Fernseher ausstecken anstatt im Stand-By-Betrieb zu lassen ist so eine Möglichkeit“, rät Bürgermeister Christoph Ewers und wirbt dafür, den kostenlosen Service in Anspruch zu nehmen.
So wie Ottmar Gontermann. Ihn hat Klimabotschafter Artur Meyer besucht. Ausgestattet mit dem nötigen Handwerkszeug wie Thermometer, Raumluftmesser und Durchflussmengenmesser war der geschulte Klimabotschafter in Würgendorf unterwegs, um Einsparpotenziale aufzuzeigen. „Im gemeinsamen Gespräch werden zunächst die Stromrechnungen erläutert und anhand von Vergleichswerten festgestellt, ob und welches Einsparpotenzial vorhanden ist“, erläutert Meyer die Vorgehensweise. „Nach dem Schulnotensystem werden Bewertungen vergeben und Hilfen aufgezeigt, die eine deutliche Verbesserung ermöglichen können.“
Ottmar Gontermann war angetan von dem Besuch und schätzt den Service: „Ich habe die Klimabotschafter gleich meinen Freunden empfohlen“, so der Bauingenieur, der die Beratung trotz seiner guten Ausstattung mit Brennwertheizung, Solarthermie auf dem Dach und bereits durchgeführter Gebäudethermografie in Anspruch genommen hat. Er unterstreicht nochmal die Erfahrungen: „Oft ist es ein lange angewöhntes Verhalten der Gebäudenutzer, das bisweilen noch aus Zeiten günstiger Energieressourcen stammt, das aber jetzt die Rechnungen für Energie und Wasser in die Höhe treibt.“
Dafür gibt es aber die insgesamt vier Klimabotschafter: „Ein neutraler Außenstehender mit geschultem Blick kann die Augen öffnen. Die Umsetzung der Empfehlungen kann durchaus eine Ersparnis von 10% im Strombereich ausmachen“, konstatiert Klimamanagerin Carolin Vomhof. Sie ist Ansprechpartnerin im Burbacher Rathaus, wenn Bedarf an einem Besuch der Klimabotschafter besteht. Artur Meyer, Sybille und Dirk Müller sowie Dietmar Schwarz engagieren sich für dieses Projekt und freuen sich auf die nächsten Interessenten.
„Das Projekt der Klimabotschafter wurde im Rahmen der Entwicklung des Burbacher Klimaschutzkonzeptes initiiert“, erläutert Carolin Vomhof und wirft abschließend noch einen Blick in die Zukunft: „Voraussichtlich ab dem Sommer wird das Team um weitere Klimabotschafter erweitert, die einen Stromsparcheck in Haushalten durchführen.“