Andreas Müller erstmals in der Hachenberg-Kaserne zu Gast
Erndtebrück – Landrat Andreas Müller besuchte in der letzten Woche erstmals den Luftwaffenstandort in Erndtebrück. Dabei informierte ihn der Leiter des Lehr- und Verfahrenszentrums, Oberstleutnant Lars Gehlhaar, über die Aufgaben des Einsatzführungsdienstes und den Auftrag des Einsatzführungsbereiches 2.
Bundeswehr in Wittgenstein einer der größten und damit wichtigsten Arbeitgeber
Im Rahmen seiner Ausführungen ging der Stabsoffizier zunächst auf die Struktur des Verbandes ein und stellte die „Einsatzgruppe“ und das „Lehr- und Verfahrenszentrum“ vor. Dabei ging Oberstleutnant Gehlhaar unter anderem auch auf Infrastrukturvorhaben des Verbandes ein, wie beispielsweise den Neubau der Ausbildungs-, Test- und Trainings-Einrichtung (ATT). „Wir sind stolz darauf, mit einem solchen Standort zur Sicherheit der Bundesrepublik beitragen zu können“, betonte Landrat Andreas Müller und fügte hinzu: „Die anstehenden Investitionen sind ein klares Bekenntnis der Bundeswehr zum Standort Erndtebrück. Darüber freuen wir uns sehr! Denn dies ist für die Region von erheblicher Bedeutung, da die Bundeswehr in Wittgenstein einer der größten und damit wichtigsten Arbeitgeber ist.“
Aufgaben und Auftrag skizziert
Im Folgenden hob Oberstleutnant Gehlhaar die weitreichende Dislozierung des Einsatzführungsbereichs hervor. Neben den Liegenschaften in der Edergemeinde (wie der Radargeräte- und Funkstellung sowie der Hachenberg-Kaserne) wurden dabei insbesondere die beiden Sensorzüge und die neun Abgesetzten Technischen Züge thematisiert. Diese Radar- und Funkgerätestellungen erstrecken sich geographisch von Nord- und Ostsee bis zum Bodensee und sind zwingende Voraussetzung, den Dauereinsatzauftrag (24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche) über Deutschland gewährleisten zu können. Im Bereich der Ausbildung gab Gehlhaar einen Einblick in das vielfältige Lehrgangsportfolio. In 18 verschiedenen Lehrgangsarten werden auf dem Hachenberg im Jahr bis zu 400 Lehrgangsteilnehmer geschult. Auch die fortschreitende Internationalisierung der Ausbildung war Thema.
Ausbildung und Einsatz besucht
Im Rahmen der anschließenden Besichtigungen besuchte Landrat Müller dann zunächst eine der modernen Ausbildungseinrichtungen. An der Ausbildungsanlage zur Führungslizenz informierten der Chef der Einsatzführungsausbildungsinspektion 23, Oberstleutnant Nikolas Loerkens und Ausbildungsleiter, Major Thorsten Thielke, über mögliche Übungsszenarien und deren Abläufe. Im Anschluss stand der Besuch des „Control and Reporting Centers“, der Radarflugmelde- und Leitzentrale im Einsatzgebäude auf dem Programm. Hier verdeutlichte der Einsatzführungsstabsoffizier, Major Marco Kiesel, den Dauereinsatzauftrag über Deutschland praxisnah mithilfe des Luftraumüberwachungs- und Gefechtsführungssystems. Dabei werden die, von militärischen und zivilen Radargeräten übermittelten Informationen, über aufgefasste Flugobjekte aufbereitet und auf Monitoren dargestellt. Das System trägt somit maßgeblich zur Sicherheit im Deutschen Luftraum bei.
Nicht der letzte Besuch
Im Rahmen des Abschlussgesprächs traf Landrat Andreas Müller im Hachenberg-Casino neben der Verbandsführung auch mit Hauptmann Klaus Schommers, dem Vertreter des örtlichen Personalrates zusammen, der seinerseits, insbesondere vor dem Hintergrund der Pendlerzahlen, auf die dringend notwendige Verbesserung der Verkehrsanbindung des Standortes hinwies. Nach einem gemeinsamen Essen, bei dem die Soldaten beispielsweise die Wohnraumsituation in Wittgenstein oder auch das kreisweite Schülerticket thematisierten, verabschiedete sich Landrat Müller wieder vom Luftwaffenstandort. Das war jedoch sicher nicht sein letzter Besuch in der Hachenberg-Kaserne. „Sie haben mir ja viele Termine mit auf den Weg gegeben“, so formulierte es Landrat Müller in Richtung Oberstleutnant Gehlhaar, denn dieser übergab dem Landrat mitsamt der Informationsmappe bereits eine umfangreiche Übersicht zu den am Luftwaffenstandort anstehenden Terminen im Jahr 2015.
Text: Peter Hanke