Südwestfalen – Bis zur Eröffnung der neuen Freibadesaison wird’s wohl noch ein Weilchen dauern. Bei Piepmatz und Co. hingegen ist sie ganzjährig. Egal, welche Temperaturen draußen vorherrschen, einer offenen Wasserstelle oder einem eisfreien Bach können die Fiederlinge in den seltensten Fällen widerstehen. Dann ist Körperpflege angesagt, die, nebenbei gesagt, auch Spaß macht. Geht uns bodengestützten Zweibeinern ja so ähnlich.
Vögel baden gerne und ausgiebig. In erster Linie, um ihr Gefieder von Parasiten zu reinigen. Und sie sind da offenbar auch ziemlich kälteunempfindlich. Eine Wachsschicht auf den Federn verhindert, dass die Feuchtigkeit bis auf die Haut dringt. Außerdem ist das Gefieder im Winter dichter und lässt sich aufplustern. Dadurch entsteht eine Isolierschicht aus Luft, die die Kälte abhält.
Mag ja alles sein, trotzdem: So ein gewisses Frösteln lässt sich angesichts dieser Szenen nicht ganz unterdrücken. Brrrr! Der heimische Naturfotograf Siegbert Werner hat Amsel, Buntspecht und Blaumeisen bei der winterlich-unterkühlten Morgentoilette beobachtet. Während es erstere mit einem Fußbad bewenden sein lässt, hat Kollege Specht, nicht schlecht, aus dem Vollen geschöpft. Und bei dem Meisen-Ehepaar (rechts) ist die Intensität der Waschung unterschiedlich ausgeprägt. Während „Er“ ziemlich unbeteiligt wirkt, scheint „Sie“ das Ritual offensichtlich in vollen Zügen zu genießen – rücklings. Lebensfreude pur!
Text: Jürgen Heimann