Neunkirchen – „Irgendwie spacig“, „angenehm ruhig“ oder „eine praktische Sache“ – durchweg positiv war die Resonanz der Rathausmitarbeiter. Sechs Wochen lang hatte die RWE Deutschland AG der Verwaltung einen Nissan Leaf zum Probefahren zur Verfügung gestellt. Dieser kam bei Dienstfahrten und zum Erreichen von Ortsterminen regelmäßig zum Einsatz.
Der ein oder andere musste sich zunächst noch auf das Automatikgetriebe umstellen, erkannte dann aber schnell dessen Vorteile. Der am häufigsten erwähnte Pluspunkt war zweifellos das geräuschlose Fahren. Doch das wiederum kann auch seine Tücken haben. Denn der Elektrowagen ist so leise unterwegs, dass ihn Fußgänger überhaupt nicht wahrnehmen. Unter Umständen kann also der Griff zur Hupe oder dem Lautstärkeregler des Radios von Nöten sein.
Dass die Reichweite bei komplett aufgeladenen Batterien überschaubar bleibt und durch den Einsatz der Klimaanlage oder des Radios verringert wird, sahen die Testfahrer als unproblematisch an. „Wir haben den Wagen vorwiegend im Gemeindegebiet eingesetzt, maximal bis nach Siegen sind die Mitarbeiter gefahren – und alle haben es auch wieder zurück zum Rathaus geschafft“, berichtet der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Wolfgang Weber, augenzwinkernd.
Bürgermeister Bernhard Baumann sieht ein Elektroauto als wegweisende Option für die Zukunft: „Die Elektromobilität ist einer von vielen wichtigen Bausteinen der Energiewende. Darum haben wir das Angebot des RWE, einen mit Strom angetriebenen Wagen zu testen, natürlich gern angenommen“, so der Verwaltungschef.
Bei einem durchschnittlichen Energiebedarf von 15 bis 20 kWh pro 100 km für ein modernes Elektroauto liegen die Kosten bei weniger als sechs Euro. Ein herkömmliches Auto kostet je nach Benzinpreis, Verbrauch und Fahrweise 10 bis 12 Euro. Doch die Anschaffungskosten sind – mit derzeit etwa 30.000 Euro – „in Zeiten der Haushaltssperre leider indiskutabel“, resümiert Baumann.