Wilnsdorf. Ansprechende Räume sind vorhanden, am pädagogischen Konzept wird gearbeitet – für die Einrichtung einer Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) in Rudersdorf liegen beste Bedingungen vor. Bürgermeisterin Christa Schuppler informierte sich am vergangenen Dienstag vor Ort über den Stand der Dinge.
Die Vorfreude steht Felicitas Arndt ins Gesicht geschrieben. „Natürlich wissen wir, dass mit der OGS viel Arbeit auf uns zu kommt“, sagt die Leiterin der Grundschule Rudersdorf. „Aber das gesamte Kollegium unterstützt und befürwortet die Maßnahme“. An einer Offenen Ganztagsschule stünde den Schülern die Möglichkeit zur Verfügung, an allen Schultagen verlässlich von 8 bis 16 Uhr betreut und gefördert zu werden, nach Absprache und gegen einen Aufpreis ist eine Betreuung auch bereits ab 7.15 Uhr möglich. Ein Vorteil nicht nur für die Kinder, „unsere Schule würde in der Öffentlichkeit an Profil gewinnen“, ist sich Arndt sicher. Die Schulkonferenz hat dem Ausbau zur OGS bereits zugestimmt, es fehlen nur noch das Votum des Gemeinderates und die Genehmigung der Aufsichtsbehörde. Beides soll in den kommenden Wochen erfolgen.
Verwaltung seit 2009 am Thema
Schon im Jahr 2009 begann die Gemeindeverwaltung, an der Einrichtung einer zweiten Offenen Ganztagsgrundschule zu arbeiten. Die OGS am Standort Wilnsdorf konnte sich seit ihrer Einrichtung im Schuljahr 2006/2007 in der lokalen Schullandschaft etablieren. Überlegungen zugunsten einer zweiten OGS, diesmal im Einzugsgebiet Weißtal, lagen da auf der Hand. Ein entsprechendes Ziel formulierte die Gemeinde bereits im Haushaltsplan 2010. Auch eine an der Grundschule Rudersdorf eingerichtete Arbeitsgruppe nahm sich des Themas an, bat jedoch darum, den damals anstehenden Wechsel der Schulleitung zum Schuljahr 2010/2011 abzuwarten, um die neue Stelleninhaberin nicht unter unnötigen Zeitdruck zu setzen. „Außerdem wollten wir nicht unserer Schulentwicklungsplanung vorausgreifen“, ergänzt Bürgermeisterin Schuppler. Ein erstes Ergebnis weist darauf hin, dass die Einrichtung einer OGS im Weißtal keinen anderen Grundschulstandort in Bedrängnis bringt. Vielmehr geht das Papier von einem wachsenden Bedarf nach Ganztagsbetreuung aus.
Realisierung zum Schuljahr 2011/2012
Beste Voraussetzungen, um nun zum kommenden Schuljahr 2011/2012 die Grundschule Rudersdorf zur Offenen Ganztagsschule auszubauen. Drei geeignete Räume stehen in der benachbarten Hauptschule zur Verfügung. Dort können die Kinder ihr Mittagessen einnehmen, ihre Hausaufgaben unter Betreuung erledigen und im Anschluss verschiedenste Arbeitsgemeinschaften besuchen. In Fragen des pädagogischen Konzeptes wird sich die Rudersdorfer OGS am Wilnsdorfer Pendant orientieren und mit eigenen Ideen auf die spezifischen Bedürfnisse in Rudersdorf eingehen. „Auch wir werden auf eine gute Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen und Organisationen setzen“, so Arndt, zudem könne sicher auf Betreuungspersonal aus der Verlässlichen Halbtagsschule oder der Hausaufgabenbetreuung zurückgegriffen werden.
Gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Gemeindeverwaltung
Bürgermeisterin Christa Schuppler zeigte sich vom Engagement des Rudersdorfer Kollegiums beeindruckt. „Wir könnten die OGS niemals einrichten, wenn sich Schulleitung und Lehrerschaft nicht so aktiv einbringen würden“, weiß Schuppler. Arndt spielt den Ball zurück, „das Schulamt ist uns in jeder Hinsicht ein verlässlicher Partner“, betont die Schulleiterin die gute Zusammenarbeit mit dem Wilnsdorfer Rathaus. Der Bürgermeisterin ist es noch wichtig, auf die anderen Grundschulen der Gemeinde zu sprechen zu kommen. Erst im vergangenen Jahr habe sie alle Standorte besucht, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. „Wir können unseren Familien eine gute Bildungsinfrastruktur anbieten“, ist sich Schuppler sicher.