Wirklich viele Gedanken machen sich Menschen über die Details unserer Energieversorgung eigentlich nicht. Strom kommt immer dann aus der Steckdose, wenn wir ihn benötigen. Auch das Licht brennt eigentlich jederzeit auf Knopfdruck und kann ebenso schnell auch wieder abgeschaltet werden. Wie viel Technik jedoch hinter unserer äußerst sicheren und zuverlässigen Energieversorgung steht, wissen die wenigstens.
Wechselrichter, Spulen, Stromabnehmer, Außenleiterspannung und andere Begriffe sind für E-Techniker unverzichtbares Arbeitsmaterial. Für den durchschnittlichen Mitbürger sind diese Begriffe jedoch Bücher mit sieben Siegeln. Nicht zuletzt sind energietechnische Zusammenhänge auch äußerst komplex und oft nur schwer mit einfachen Worten zu erklären. Eine zentrale Rolle spielen bei der Energieversorgung jedoch Transformatoren, denn während die Spannung in unseren Steckdosen lediglich 230 V beträgt, beträgt diese im Höchstspannungsnetz (also bei der Stromübertragung von Kraftwerken) stolze 380.000 V (auch 380 kV).
Transformatoren regeln die Spannung herunter
Unser Stromnetz besteht in der Regel aus drei bis vier verschiedenen Netzen. Der in Kraftwerken erzeugte Strom wird in der Regel mit einer Spannung von 380 kV übertragen und schließlich an geeigneten Orten in ein Verteilnetz eingespeist. Die Spannung in diesen Verteilnetzen beträgt je nach Dimension rund 220 kV oder auch 110 kV. Auch wenn dies schon bedeutend weniger ist, ist die Spannung immer noch viel zu hoch, um den Strom für Privatanwender nutzbar zu machen.
Großverbraucher wie Industriebetriebe und ähnliche können jedoch auch direkt an das Starkstromnetz angeschlossen werden und transformieren den Strom dann gemäß dem individuellen Bedarf auf niedrigere Spannungen. Bevor der Strom jedoch zum typischen Endverbraucher gelangt, wird dieser in der Regel durch Stadtwerke oder andere kommunale Versorger nochmals herunter geregelt und schließlich an einzelne Versorgungsstationen in der Nähe der Haushalte übertragen.
In einer letzten Stufe wird der Strom schließlich auf die übliche Stärke für Haushalte von 230 V transformiert und ist somit schließlich für den Verbrauch in den eigenen vier Wänden geeignet. Die Größe der nötigen Transformatoren nimmt mit der Spannungsstärke ab. Während zur Transformation von 380 kV riesige Trafos benötigt werden, die in der Regel per Eisenbahn an ihren Standort verbracht werden, sind die Trafos der letzten Stufe wesentlich kleiner. Achten Sie mal auf Ihre nähere Umgebung: vielerorts befinden sich kleine, meist grün gehaltene Trafostationen der örtlichen Versorger.