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Corona erhöht Gefahr für Cyberangriffe

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Home Office, Entertainment oder Kommunikation: Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie verbringen Menschen wesentlich mehr Zeit als sonst zuhause – und somit auch am Rechner. Das ruft Cyberkrimielle auf den Plan, die dadurch noch leichteres Spiel haben als zuvor.

Die Corona-Pandemie bietet Cyberkriminellen und Geheimdiensten noch mehr Möglichkeiten für Angriffe, wie aus einer Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung hervorgeht. „Hinzu kommt, dass sich die weniger gut geschützte IT-Oberfläche, seitdem Millionen von Menschen kurzfristig von zu Hause aus arbeiten, vergrößert hat“, so das Papier der Stiftung. Im Unterschied zu großen Unternehmen, Behörden und Organisationen fehle dort in der Regel professioneller Schutz für das IT-System. Die Pandemie biete außerdem die Gelegenheit, Verunsicherung, Neugierde und Informationsbedürfnis von Menschen gezielt für kriminelle oder heimtückische Aktivitäten zu nutzen, schreibt der Autor. Die Stiftung fordert IT-Spezialisten für die Strafverfolgungsbehörden. Auf staatliche Cyber-Angriffe müsse mit politischen wie wirtschaftlichen Sanktionen reagiert werden.

Dem Bundeskriminalamt (BKA) zufolge legte die von der Polizei registrierte Zahl der Vorfälle von Cyberkriminalität 2019 im Vorjahresvergleich um mehr als 15 Prozent auf einen neuen Höchststand von insgesamt 100.514 zu. Hauptziele waren demnach Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, da dabei die höchsten kriminellen Gewinne zu erzielen seien. Aber auch die Corona-Krise nutzten die Cyberkriminelle für sich und üben Angriffe vermehrt auch auf Privatpersonen aus.

Daten weg – was nun?

Die größte Bedrohung geht laut BKA weiterhin von Angriffen mit sogenannter Ransomware aus. Das ist Software, die Daten auf den angegriffenen Computern verschlüsselt und somit für deren Besitzer unbrauchbar macht. Für die Entschlüsselung dieser Daten fordern die Täter oftmals einen Geldbetrag, der insgemein in der Kryptowährung Bitcoins zu zahlen ist. Selbstredend sind solche Attacken aus dem Internet zur Anzeige zu bringen, doch den meisten Betroffenen geht es um den Zugriff auf ihre Daten. Mit der Rettung verlorener Daten sollte man stets Experten in der Nähe beauftragen. Wer etwa in Siegen wohnt, wendet sich an die Anbieter für Datenrettung in Südwestfalen. Ransomware stellt dabei eine besondere Herausforderung für Datenretter dar.

Oft fahren die Täter auch eine Doppelstrategie, bei der sie gleichzeitig noch vertrauliche Daten stehlen, teilte das BKA mit. Im Anschluss drohten sie damit, die Informationen zu veröffentlichen und zu verbreiten. Je nach Angriff können Forensik-Spezialisten die gestohlenen und/oder beschädigten Daten in einigen Fällen erfolgreich wiederherstellen. Die Täter im Bereich Cyberkriminalität bezeichnet das BKA als in der Regel international vernetzt und hochprofessionell. Es sei ihnen generell möglich, „flexibel“ auf neue Gelegenheiten zu reagieren, was sich nun auch während der Covid-19-Pandemie gezeigt habe.

Schaden von mehr als hundert Milliarden Euro

Das BKA warnt vor hohen finanziellen Schäden durch Computerkriminelle und verweist in dem Zusammenhang auf Schätzungen des Hightechbranchenverbands Bitkom. Demnach haben solche Angriffe die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 100 Milliarden Euro gekostet. Das BKA forderte Unternehmen und Bürger gleichermaßen zu Vorsorge- und Abwehrmaßnahmen auf. Dazu zählten ein aktueller Virenschutz, sichere Passwörter sowie regelmäßige Datensicherungen. Außerdem ist bei E-Mails von unbekannten Absendern stets Skepsis geboten. Bei Erpressungen dürfe darüber hinaus niemals Geld gezahlt werden, unterstreicht das BKA. Stattdessen sollten Betroffene möglichst schnell die Polizei informieren, damit diese zügig mit den Ermittlungen beginnen könne.

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