Schon 80 Jahre ist es her, dass der deutsche Schriftsteller Oskar Ernst Bernhardt (Abd-ru-shin) sein Hauptwerk „Im Lichte der Wahrheit“ veröffentlichte. Das 1.000 Seiten starke Buch wurde bereits in 16 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern veröffentlicht. Heute hat die eindrucksvolle Synthese aus Religion und Naturwissenschaft bereits 23.000 Anhänger. Allein in Europa sind es über 9.000.
Die Gralsbewegung in Deutschland
Ihren Anfang nahm die Gralsbewegung in Deutschland mit dem Wirken Oskar Ernst Bernhardts, der zwischen 1925 und 1930 erste religiöse Abhandlungen verfasste, die Gralsblätter. Auch hielt er zahlreiche Vorträge, in denen er seine Idee einer Einheit von Naturwissenschaft und Religion unter die Menschen brachte. Sein Hauptwerk „Im Lichte der Wahrheit“ erschien im Jahre 1926. Es stellt zugleich das weltanschauliche Zentrum der Gralsbewegung dar.
Kerngedanken der Gralsbotschaft
Bei der Gralsbotschaft handelt es sich um eine monotheistische Lehre, die religiöse und naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle miteinander in Verbindung bringt. Zentrum der Lehre sind drei Schöpfungsgesetze, die das Leben der Menschen maßgeblich bestimmen. Das erste ist das Gesetz der Wechselwirkung. Dabei handelt es sich um ein kausalistisches Prinzip, das besagt, dass jeder Mensch die Konsequenzen seiner Handlungen selbst trägt. In diesem Zusammenhang lehnen Mitglieder der Gralsbewegung den Kreuzestod Christi als Sündenübernahme ab. Das zweite Gesetz ist das Gesetz der Gleichheit. Es besagt, dass gleiche Dinge einander anziehen. An dritter Stelle kommt das Gesetz der Schwere. Es trennt die grobstoffliche Erde von der feinstofflichen Sphäre Gottes.
Praktische Auslebung der Gralsbotschaft
Wie andere Glaubensbewegungen lebt auch die Gralsbewegung von Traditionen. Hierzu zählen wöchentliche Andachten am Sonntag und besondere Feiern, die dreimal im Jahr stattfinden. Teilnahmeberechtigt sind allein die Gläubigen der Gralsbotschaft. Eine Mitgliedschaft im engeren Sinne gibt es allerdings nicht. Die einzelnen nationalen Gemeinden der Gralsbewegungen stehen in unterschiedlich intensivem Austausch mit der internationalen Gralsbewegung.
Eines ist allen Gralsgemeinschaften bei ihren Bemühungen gemeinsam. Sie wollen die Entfremdung des Menschen von der Welt und Gott umkehren. Mitglieder der Gralsbewegung sollen wieder eins mit der Natur werden und auch in Zeiten omnipräsenter Reizüberflutung ihren Weg zu Gott und sich selbst finden. Dabei geht es um permanente Selbstreflexion und das kritische Hinterfragen der eigenen Handlungen und Gedanken. Der Mensch soll von seiner künstlichen Höhe herabsteigen, um wieder wirklich Mensch sein zu können und den Willen Gottes in den Naturgesetzen wiederzufinden. Dabei bietet die Gralsbewegung stets auch Lebenshilfe an. In schweren Lebenssituationen finden Menschen hier Trost, Zuspruch und Unterstützung. Vordergründiges Ziel ist es dabei stets, den Menschen zu einem eigenverantwortlichen Leben zu befähigen.