Haarausfall kann für viele Frauen eine schwere Belastung sein, insbesondere wenn es in den Wechseljahren passiert. Der Verlust des Haares kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und das Gefühl von Weiblichkeit und Attraktivität untergraben. Die tägliche Pflege des Haares und das Styling wird so zu einer quälenden Aufgabe. Doch damit ist man ab einem Alter von 50 nicht allein. Viele Frauen leiden mit zunehmendem Alter unter dünner werdendem Haar. Bei den meisten kommt unweigerlich die Frage auf, ob das jemals wieder aufhört. Wir haben die Antwort darauf.
Wie häufig tritt Haarausfall bei Frauen über 50 auf?
Die Häufigkeit von Haarausfall bei Frauen über 50 variiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Studie aus dem Jahr 2017 hat gezeigt, dass rund 40% der Frauen im Alter von 50 Jahren oder älter von diffuser Alopezie (diffusem Haarausfall) betroffen sind. Andere Studien haben jedoch unterschiedliche Ergebnisse gezeigt, mit Schätzungen, die von 15-30% reichen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Häufigkeit von Haarausfall bei Frauen auch von ethnischen und geografischen Faktoren beeinflusst werden kann. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass das Problem weiter verbreitet ist, als viele es annehmen.
Welche Faktoren führen zu Haarausfall bei Frauen über 50?
Die Ursachen von Haarausfall bei Frauen über 50 können vielfältig sein und umfassen sowohl medizinische als auch Lifestyle-bedingte Faktoren. Einige mögliche Gründe für den verstärkten Haarverlust sind:
- Hormonelle Veränderungen: Während der Wechseljahre kommt es zu einem Mangel an Östrogen. Der Hormonspiegel schwankt sehr stark, was das Haarwachstum plötzlich unterbrechen kann. Auch Schilddrüsenstörungen können Haarausfall verursachen.
- Erbliche Faktoren: Androgenetische Alopezie (erblich bedingter Ausfall) ist eine der häufigsten Formen von Haarausfall bei Frauen und kann durch genetische Veranlagung verursacht werden.
- Ernährung: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Eisen, Zink, Vitamin D und Protein kann das Haar schwächen und Haarausfall verursachen.
- Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere solche, die den Hormonhaushalt beeinflussen, können Haarausfall verursachen.
- Stress: Chronischer Stress kann das Haarwachstum negativ beeinflussen und so plötzlichen Haarverlust verursachen.
- Lifestyle: Rauchen, Alkoholmissbrauch, ungesunde Ernährung und mangelnde Pflege können das Haar schwächen und Haarausfall begünstigen.
Hört der Haarausfall wieder auf?
Ob der Haarausfall bei Frauen ab 50 wieder aufhört, hängt von der spezifischen Ursache und dem Schweregrad ab. In einigen Fällen kann dieser durch die richtigen Maßnahmen und Mitteln gegen Haarausfall gestoppt werden, während er in anderen Fällen chronisch bleiben kann.
Androgenetische Alopezie als Ursache für Haarausfall bei Frauen ist eine erblich bedingte Erkrankung, die durch eine Überempfindlichkeit des Haarfollikels gegenüber dem männlichen Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT) verursacht wird. Diese Art ist leider nicht heilbar, aber es gibt Möglichkeiten, das Wachstum der Haare zu unterstützen und den Ausfall zu verlangsamen.
Einige Frauen beobachten, dass ihr Haarausfall nach den Wechseljahren, wenn die Hormonproduktion sich normalisiert, abnimmt. In anderen Fällen kann es aber auch durch hormonelle Veränderungen, die in den Wechseljahren auftreten, verstärkt werden.
Es ist wichtig, einen Arzt zu konsultieren, um die genaue Ursache des Haarausfalls zu bestimmen und die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Haarausfall bei Frauen ab 50 behandeln
Wenn das Haar ab 50 beginnt auszufallen, muss man nicht tatenlos dabei zuschauen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einzugreifen und dem Haarverlust vorzubeugen.
Medikamente gegen Haarausfall
- Minoxidil: Minoxidil ist ein topisches Medikament, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Es verbessert die Durchblutung und kann das Wachstum des Haares anregen. Es ist sowohl für Frauen als auch für Männer zugelassen und kann bei erblich bedingtem Haarausfall als auch bei diffuser Alopezie (diffusem Haarausfall) helfen.
- Spironolacton: Es ist ein Diuretikum, das auch als Antiandrogen wirkt und die Produktion von DHT hemmt. Es wird in erster Linie als Blutdrucksenker und Entwässerungsmittel verwendet, aber kann auch bei Frauen mit androgenetischer Alopezie und hormonellem Haarausfall helfen.
- Östrogen und Progesteron: In den Wechseljahren kann ein Östrogenmangel zu Haarausfall führen. Eine Hormonersatztherapie (HRT) mit Östrogen und Progesteron kann helfen, den Haarausfall zu verlangsamen und das Wachstum des Haares zu unterstützen.
Pflanzenbasierte Mittel
- Sägepalme: Das ist eine Pflanze, die als natürliches Antiandrogen wirkt und die Produktion von DHT als Verursacher von androgenetischem Haarausfall hemmen kann.
- Biotin: Biotin, auch bekannt als Vitamin H, ist ein B-Vitamin, das die Haarstruktur stärkt und das Wachstum des Haares anregen kann.
- Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren, die die Durchblutung der Kopfhaut verbessern und das Haarwachstum unterstützen können.
- Ginkgo biloba: Ginkgo biloba ist eine Pflanze, die die Durchblutung und den Sauerstofffluss zur Kopfhaut verbessern soll und dadurch das Haarwachstum anregen kann.
- Rosmarinöl: Rosmarinöl hat eine stimulierende Wirkung auf die Durchblutung der Kopfhaut und kann das Haarwachstum unterstützen.
- Basilikum-Extrakt: Das Mittel wird aus Basilikumblättern gewonnen und hat eine antioxidative Wirkung. Es kann das Wachstum der Haarzellen stimulieren und somit dem Haarverlust vorbeugen.
Lässt sich Haarausfall bei Frauen ab 50 vorbeugen?
Es gibt einige Schritte, die Frauen ab 50 ergreifen können, um das Risiko von Haarausfall zu verringern. Einige dieser Schritte sind:
Auf eine ausgewogene Ernährung achten: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Eisen, Zink, Vitamin D und Aminosäuren ist, kann dazu beitragen, die Kopfhaut und das Haar gesund zu halten.
Stress reduzieren: Chronischer Stress beeinträchtig wichtige Körperprozesse, die auch das Haarwachstum beeinflussen. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken anzuwenden.
Vermeiden von schädlichen Chemikalien und Haarpflegeprodukten: Einige Haarpflegeprodukte und Chemikalien können das Haar schädigen und Haarausfall verursachen. Es ist wichtig, natürliche und sanfte Produkte zu verwenden und zu vermeiden, das Haar zu oft zu färben oder zu chemisch zu behandeln.
Fazit
Haarausfall ab dem Alter von 50 Jahren kann aufgrund von Hormonveränderungen, genetischen Faktoren und medizinischen Bedingungen auftreten. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsoptionen wie Medikamente, topische Anwendungen und pflanzliche Mittel, die helfen können, den Ausfall zu reduzieren oder zu stoppen. Es ist allerdings wichtig, die genaue Ursache festzustellen, bevor man mit einer Behandlung beginnt. Nur so kann der Haarausfall gezielt bekämpft und das Selbstbewusstsein wiederhergestellt werden.