Der Alltag – manchmal präsentiert er sich entspannt und vergnüglich, ein andermal aber wieder stressig und fordernd. Leider ist es zumeist so, dass es nicht möglich ist, genaue Voraussagen zu treffen, wie sich die Zeiten entwickeln und wohin der eigene Weg, sei es privat oder beruflich führt.
Oftmals nehmen die Termine einfach überhand und kaum sieht man sich um, gerät man unter die Räder. Verabredungen werden verpasst oder müssen in letzter Minute abgesagt werden, Pläne mit der Familie gehen nicht auf und der Spaß am Leben geht verloren. Zwar regelt die Zeit das meiste und es geht irgendwann auch wieder in eine andere Richtung, doch ein Leben, das immer spontane negative Überraschungen für einen bereithält, ist nicht begehrenswert und kann sogar schädlich für die eigene Gesundheit sein.
Nicht immer bedeuten Phasen mit erhöhtem Stress, dass gleich der gesamte Job oder der Werdegang überdacht werden müssen. Doch es kann allerdings ein Warnsignal dafür sein, dass die Elemente, die das eigene Leben bestimmen, vielleicht nicht auf die richtige Art und Weise eingeordnet werden. Worauf legt man im Leben besonders Wert und welche Dinge oder Eigenschaften machen einen aus? Zu oft lautet die Antwort auf diese Frage: der Beruf oder bisher geleistete. Ein derartiges Denken richtet aber oftmals Schaden an, ohne dass man diesen unmittelbar bewusst wahrnehmen würde.
Das Bewusstsein schärfen
Um gesund am Arbeitsplatz zu sein und um auch in der Freizeit oder für soziale Aktivitäten Kraft zu haben, braucht es ein klares Umdenken. Es braucht ein besseres und detaillierteres Bewusstsein, was den eigenen Körper, die Gesundheit und den Geist anbelangt.
Das Bewusstsein zu schärfen, das kann eine überraschend langwierige Aufgabe sein und am besten lässt sich diese bewältigen, wenn der Fokus zu Beginn auf den kleinen Dingen liegt. Automatismen sind das Gegenteil des bewussten Handelns und müssen möglichst effektiv abgestellt werden. Das geht am besten, wenn man sich Phasen im Alltag gezielt auswählt und für wenige Minuten versucht, jeden Handgriff und jeden Schritt, aber auch jeden Gedanken bewusst zu tun.
Es beginnt beim Sehen und als Beispiel für tägliches bewusstes Handeln kann die morgendliche Dusche ausgewählt werden. Welche Form haben die Brause und die Dusche, wie fühlt sich der Untergrund an und wie genau nimmt der Körper die Temperatur des Wassers auf? Das Badezimmer, mit seinen Armaturen, dem Spiegel, dem Dampf, der sich manchmal durch die Luft bewegt, ist der ideale Ort, um die Wahrnehmung und um das Bewusstsein zu schulen. Die Stille, das Alleinsein und die gezielte Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um den Fokus auf sich selbst und auf neue Dinge zu legen.
Die Achtsamkeit erweist sich als ideal, wenn nach langer Zeit wieder der Bezug zum eigenen Körper gefunden werden soll. Was tut mir gut und was brauche ich wirklich, um glücklich und um zufrieden zu sein? Wer im Moment angekommen ist, der denkt plötzlich wieder klar und geordnet. Nicht der Lärm des Alltags oder der dauerhafte Stress definieren das Denken, sondern der Geist und der Körper sind eins. Je besser diese Verbindung funktioniert, desto schneller gelingt es einem, wieder Herr der Lage zu werden.