Das deutsche Infektionsschutzgesetz enthält grundsätzlich eine Vielzahl von Bestimmungen, die den Gesundheitsämtern und Landesgesundheitsbehörden eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung stellt, die die Verhütung und Bekämpfung von Infektionen in deutschen Krankenhäusern unterstützen sollen. Im Jahr 2013 wurde dafür sogar ein Hygieneförderprogramm eingerichtet. Doch so ganz dürfte das noch nicht ausreichen, um die Infektionen ausreichend zu verhindern.
Bis zu 20.000 Menschen versterben jährlich an den Infektionen
Laut Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit erkranken in Deutschland jährlich rund 400.000 bis 600.000 Patienten an Infektionen im Krankenhaus, die zumindest zum Teil vermeidbar gewesen wären.
Die möglichen Gründe dafür können vielfältig sein und reichen von der defekten Steckbeckenspüle bis zu Versäumnissen bei der persönlichen Hygiene. Rund 10.000 bis 20.000 Menschen in Deutschland versterben jährlich an den Folgen dieser Infektionen.
Viele Infektionen werden über die Hände übertragen
Den besten Schutz vor der Übertragung von Infektionen bietet eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Hände. Aus diesem Grund wurde in den deutschen Gesundheitseinrichtungen im Jahr 2008 die „Aktion Saubere Hände“ ins Leben gerufen.
Menschen führen unbewusst ihre Hände sehr häufig zum Gesicht. Dadurch gelangen mögliche Erreger in die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen und können sich ausbreiten. Durch regelmäßige Desinfektion der Hände kann dieser Übertragungsweg einfach und schnell unterbrochen werden.
Untersuchungen haben ergeben, dass rund 30 Prozent der Krankenhausinfektionen durch die direkte Übertragung vom Personal, aber auch von Angehörigen zum Patienten entstehen.
Absicht darf dem medizinischen Personal dabei auf keinen Fall unterstellt werden. Im hektischen Krankenhaus-Alltag bleibt oftmals einfach keine Zeit für eine angemessene Desinfektion der Hände. Stattdessen wird von Patient zu Patient geeilt.
Wahlloser Einsatz von Antibiotika ist ein großes Problem
Grundsätzlich ist der Einsatz von Antibiotika sinnvoll. Doch durch den wahllosen Einsatz verbreiten sich auch Resistenzen dagegen sehr schnell.
Spezialisten auf diesem Gebiet sind in Deutschland leider spärlich gesät. Statt der Anfertigung eines Antibiogramms vor der Verabreichung fällt die Wahl deshalb in vielen Fällen auf irgendein Medikament. Oftmals entscheidet auch der Patient darüber, welche Indikation ihm verabreicht werden soll.
Neben Hygiene ist vor allem Information eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Der RKI empfiehlt ein Screening der Patienten bei der Krankenhausaufnahme, verbindliche Richtlinien für die Krankenhäuser gibt es jedoch nicht.