Pflegeberufe leiden seit Jahren unter einem andauernden Fachkräftemangel. Die Situation hat sich durch die Anhebung der Tariflöhne und eine höhere Attraktivität bei den Arbeitsbedingungen ein wenig verbessert. Aber dennoch gibt es in vielen Bereichen nach wie vor einen hohen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften.
Pflege zu Hause oder in der Einrichtung
Viele Menschen wünschen sich, im Alter selbstbestimmt in ihren vier Wänden leben zu können. Mit der Organisation verschiedener Pflegemaßnahmen kann der Wunsch erfüllt werden. Ambulante Pflegekräfte erbringen ihre Dienstleistungen in den privaten Wohnungen und Häusern der pflegebedürftigen Menschen. Die Hilfen umfassen das Einkaufen, die Körperpflege oder wichtige Erledigungen. Mobilitätsproblemen lassen sich durch Umbauten in Haus und Wohnung beheben. So ist es möglich, einen Treppenlift mit Zuschuss der Krankenkasse zu installieren. Da es sich nicht um eine allgemeine Leistung der Krankenkassen handelt, muss der Zuschuss beantragt werden. Auch weitere Leistungen, etwa der Umbau des Bades, sind möglich.
Die Pflege stellt hohe Anforderungen an die Gesellschaft
Die Zukunft der Pflegeberufe muss gesichert sein. Im Jahre 2019 hat sich in Südwestfalen der Verein Zukunft Pflege Südwestfalen e.V. gegründet. Es geht darum, die Menschen, aber auch die Politik für das Thema Pflege zu sensibilisieren. Es ist eine Herausforderung, die bislang noch nicht als bewältigt gilt. Der demokratische Wandel und die damit verbundenen Veränderungen in der Gesellschaft haben auf den Pflegebereich sehr große Auswirkungen. Die Menschen werden aufgrund der medizinischen Versorgung und der geringeren Belastung, die das Leben an den Körper stellt, immer älter. Gleichermaßen haben sich die sozialen Strukturen verändert. Viele Familie leben nicht mehr an einem Ort zusammen. Die Anzahl der Menschen, die im Alter allein leben, weil sie keine Kinder haben oder die Familien getrennt sind, wächst zunehmen. Aus diesen Gründen ist eine Pflege innerhalb der Familie nicht mehr gewährleistet.
Der Pflegebedarf steigt in den kommenden Jahrzehnten an
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Ältere Menschen sind auf Hilfe von qualifizierten Pflegekräften angewiesen. Diese Hilfe kann in den eigenen vier Wänden oder in einer Einrichtung geleistet werden. Doch auch viele Familien benötigen Unterstützung: Es gibt schwerwiegende Erkrankungen bei älteren Menschen, in denen Familien mit der Pflege überfordert sind. Der Verein Zukunft Pflege Westfalen e.V. möchte einen wichtigen Beitrag leisten, um die Menschen und die Politik für dieses Thema zu sensibilisieren. Dabei stehen Aspekte im Mittelpunkt, die für die Organisation der Pflege nicht nur in der Region, sondern überall in Deutschland wesentlich sind:
- Der Pflegeberuf benötigt eine höhere gesellschaftliche Anerkennung
- Die öffentliche Wahrnehmung für Pflegeberufe muss gestärkt werden
- Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen könnten sich untereinander vernetzen
- Digitalisierung und technische Hilfsmittel sollten in den Pflegeberufen verstärkt ihren Einsatz finden
- Bereitgestellte Fördermittel sollten intensiver genutzt werden
Zudem ist es notwendig, weitere Perspektiven zu entwickeln. Künftig gilt es, eine größere Anzahl an pflegebedürftigen Menschen auf einem hohen Niveau zu versorgen. Dies erfordert Umstrukturierungen und die Anwerbung von Arbeitskräften. Dazu gehört, dass der Pflegeberuf attraktiver gestaltet wird. Schon heute gibt es Bemühungen für eine attraktivere Pflege: So hat in Siegen-Wittgenstein eine internationale Pflegeschule eröffnet. Diese bietet eine fundierte und grenzübergreifende Ausbildung als perfekten Einstieg in den Pflegeberuf.
Die Pflege attraktiver machen – ein Fazit
Der Pflegeberuf muss attraktiver und besser vernetzt werden. Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Doch um dem demografischen Wandel mit der Zunahme von Menschen im höheren Lebensalter zu begegnen, sind weitere Bemühungen und eine bessere Vernetzung erforderlich.
