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Wie Online-Shops von der Corona-Krise profitieren

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Mitte März ging Deutschland im Zuge der weltweit grassierenden Corona-Pandemie erstmals in einen bundesweiten Lockdown. Für die belebten Fußgängerzonen bedeutete dies eine plötzliche Leere und Umsatzeinbrüche. Für den Online-Handel indes prognostizierten Experten steigende Umsätze. Tatsächlich machen die Umsatzzahlen deutlich, dass nicht jede Branche von der Corona-Krise profitiert. Zu den Verlierern gehören unter anderem Reise-Anbieter, Mode-Shops sowie Hersteller von Unterhaltungselektronik. Im Gegensatz dazu nahm die Nachfrage nach Drogeriewaren, Medikamenten und Lebensmitteln stark zu.

Regionale Händler als Verlierer der Krise

Zu den großen Gewinnern der Krise zählen vor allem Online-Händler, die ihren Kunden ein breites Sortiment anbieten. Aber auch Händler, die Waren des täglichen Bedarfs online an den Mann oder die Frau bringen, verzeichnen eine verstärkte Nachfrage. Insgesamt legte der Umsatz nach einem eher schwachen ersten Quartal um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Nichtsdestotrotz gibt es auch „Verlierer“, denen die Corona-Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht stark schadet. Dazu gehören digitale (Reise)Dienstleister, die zu Beginn des Jahres 2020 bis zu 71 Prozent weniger Umsatz erwirtschafteten.

Aber auch regionale Händler in Südwestfalen mussten während und nach dem Lockdown wirtschaftliche Verluste hinnehmen. Dieser Trend lässt sich branchenunabhängig beobachten: vom kleinen Buchhändler in der Olper Innenstadt bis hin zu „Branchengrößen“ wie Müller oder Peek & Cloppenburg in der City-Galerie Siegen. Selbst renommierte Dampferläden wie beispielsweise „MyDampf Lüdenscheid“ verloren temporär etliche Kunden an große Onlineshops der Konkurrenz.

Im Sommer verzeichneten Online- und Einzelhandel einen wirtschaftlichen Aufschub

In den Sommermonaten konnte neben dem Online-Handel auch der Einzelhandel seine Umsätze wieder steigern. Dennoch verzeichnete der Versand- und Internethandel mit einem Plus zwischen 4,2 und 12,9 Prozent die größten Zusätze. Haushaltsgeräte, Baubedarf sowie Lebensmittel und Tabakwaren waren vonseiten der Kunden laut einer Marktstudie besonders stark nachgefragt. Einzig und allein der Modehandel konnte nicht vom allgemeinen Aufschwung profitieren. Viele Geschäfte verzeichneten einen bis zu 14-prozentigen Umsatzrückgang.

Corona-Krise als Wachstumsmotor für den Online-Handel

Im Vergleich zum Frühjahr hat sich an der Ausgangslage kaum etwas geändert. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen gehen weniger Menschen bei regional ansässigen Händlern um die Ecke einkaufen. Stattdessen ziehen sie es vor, auch bis dato untypische Waren wie Lebensmittel über das Internet zu beziehen. Dieses neue Käuferverhalten ist europaweit zu beobachten: Beinahe ein Viertel der deutschen Bundesbürger sowie ein Drittel der französischen und spanischen Bevölkerung kaufte zwischenzeitlich lieber online ein. Gleichzeitig zeichnet sich ein Trend nach gesünderem Lifestyle ab, da die Menschen infolge der Gesundheitskrise körperlich besser auf sich achten wollen.

Boomender Online-Handel bringt neue Herausforderungen mit sich

Obwohl etwa Produkte wie Gesellschaftsspiele, Vitamine, Schutzkleidung, Fitnessbedarf für Zuhause oder Videospiele derzeit verstärkt nachgefragt sind, stehen Online-Händler vor Herausforderungen. Teilweise haben sie mit logistischen Engpässen zu kämpfen. Dies trifft insbesondere auf Unternehmen zu, die Waren aus China importieren. Damit einhergehend zeigen sich einige Verbraucher gegenüber chinesischen Produkten nach wie vor skeptisch. Die Angst, sich über Pakete oder Sendungen zu infizieren, bremste im ersten Quartal die Einfuhr chinesischer Produkte. Auch mit dem gegenteiligen Sachverhalt machten sich viele Online-Händler in den vergangenen Monaten vertraut: mit einer immensen Flut von Bestellanfragen, wodurch die Kapazitätsgrenzen erreicht waren. Mit den genannten Herausforderungen gehen zugleich Chancen einher. Denn Unternehmen haben nun die Möglichkeit, sich angesichts der Krise stärker auf regionale Zulieferer zu konzentrieren. Auch die Warenkontrolle müsste engmaschig geprüft und angepasst werden, um nicht fälschlicherweise nicht verfügbare Artikel zu verkaufen.

Eine weitere Herausforderung für das boomende Online-Geschäft stellt in Zeiten von Corona die gesteigerte Erwartungshaltung der Kunden dar. Möglichst nachhaltig, innovativ und personalisiert sollte das Online-Shoppingerlebnis sein. Diese Wunschvorstellungen denken sich mancherorts (noch) nicht mit der Realität: Obwohl der regionale Einzelhandel viele Kunden an größere Online-Shops verliert, bietet er dennoch eine emotional erlebbarere Einkaufswelt. Eine Lösung für Online-Händler besteht darin, das digitale Einkaufen Schritt für Schritt auf die emotionalen Bedürfnisse der Konsumenten anzupassen.

Experten rechnen mit nachhaltigem Wachstum

Insgesamt ist es den Online-Händlern gelungen, sich seit Beginn der Pandemie nachhaltig als zusätzlicher Versorgungsgarant bei den Verbrauchern zu etablieren. Auch dann, wenn die Phase der bundesweiten Hamster- und Großkäufe endet, erwarten Experten weiterhin eine verstärkte Nachfrage. Einerseits hängt dieser Umstand mit den optional wiederkehrenden Kontaktbeschränkungen zusammen, welche die Menschen zu Online-Käufen veranlassen. Andererseits zeigen sich viele Kunden aufgrund ihrer positiven Erfahrungen während des ersten Lockdowns bereit, zukünftig mehr Waren online bestellen zu wollen. Auch für das Weihnachtsgeschäft dürfe sich diese Annahme als zutreffend erweisen: Wie der Handelsverband Deutschland bekannt gibt, prognostizieren Experten für das Online-Weihnachtsgeschäft 2020/2021 eine Umsatzsteigerung bis zu 19 Prozent.

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