Wenden – 2020 hat die Gemeinde Wenden die Hürde genommen, eine Fairtrade-Gemeinde zu werden. Auch in den letzten beiden Jahren erfüllte die Gemeinde wieder die Kriterien der „Fairtrade-Town Kampagne“ und darf diese Auszeichnung für weitere zwei Jahre tragen. Ein Selbstläufer ist das aber nicht.
„Die Erneuerung des Titels „Fairtrade-Gemeinde“ zeigt, dass Fairer Handel und Nachhaltigkeit stark im Bewusstsein der Gemeinde verankert sind“, freut sich Bürgermeister Bernd Clemens. „Die neue Urkunde kam ganz unauffällig mit der Post und bekommt nun im Foyer des Rathauses einen Ehrenplatz,“ so der erste Bürger der Stadt. Mittlerweile ist über die Jahre hinweg ein engmaschiges Netz an Unterstützenden des Fairen Handels entstanden. Nicole Williams, Fairtrade-Beauftragte der Gemeinde, bedankt sich bei allen Engagierten: „Ohne die Mitwirkenden aus der Zivilgesellschaft, der Politik, aus Kirchen, Schulen und der Wirtschaft vor Ort ist dieser Erfolg nicht möglich.“
Alle genannten Akteure tragen dazu bei, die Kriterien für den Titelerhalt immer wieder zu erfüllen. Auch in der Gemeindeverwaltung wird laufend daran gearbeitet, die Fairtrade-Idee weiterzuentwickeln. In Zukunft wird bei der Anschaffung von Arbeitskleidung zum Beispiel auf fair gehandelte Materialien geachtet. Diese Entscheidung ist ein Beitrag, Textilfirmen zu stärken, die ihre Arbeiterinnen und Arbeiter gerecht bezahlen und Waren unter fairen Bedingungen produzieren.
Eine erneute Zertifizierung trotz der Corona-Pandemie zu bekommen, sei nicht leicht gewesen und habe harte Arbeit erfordert, lobte Bürgermeister Clemens die Steuerungsgruppe. Zwar werde das Fairtrade-Sortiment im Einzelhandel, Cafés und Restaurant immer größer und eine Vielzahl der fair gehandelten Produkte würde von den Verbrauchern auch gerne gekauft, dennoch möchte die Steuerungsgruppe noch mehr Einzelhändler und Gastronomen, Vereine und Schulen mit ins Boot holen.
Als besonders erfolgreich erwiesen sich in den letzten beiden Jahren, natürlich unter Einhaltung der Coronaauflagen – Aktionen rund um das Thema „Kochen“. So fand zum Beispiel ein Kochworkshop für Kinder in Kooperation mit der Stadt Berleburg und dem Eine Welt-Kreis Siegen statt. Ein Vodcast zum Thema „faire, regionale und biologische Vielfalt“ – dieses Mal in Kooperation mit dem Eine Welt-Kreis, der Stadt Siegen und einem Siegener Möbelhaus – wurde kürzlich abgedreht.
Für die Auszeichnung zur Fairtrade-Gemeinde muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel auf verschiedenen Ebenen betreffen: Eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten bzw. ausgeschenkt, auch bei kommunalen Veranstaltungen und Bewirtungsanlässen werden fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Tee oder Limo angeboten. Weiterhin leistet die Zivilgesellschaft Bildungsarbeit und auch die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.
Die Auszeichnung „Fairtrade-Gemeinde“ ist für die Gemeinde Wenden – bei allen Herausforderungen in diesen schwierigen Zeiten – auch eine Erinnerung daran, über den Tellerrand hinauszuschauen.
„Wir sind kein Verein. Bei uns kann jeder mitmachen“, betonen Bürgermeister Clemens und Nicole Williams. Interessenten können sich im Rathaus melden.
Quelle: Gemeinde Wenden